Die Geschichte
des Königreichs
Thailand
• The history of Thailand
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Chronik von Thailand ehemals Siam - gegliedert in folgende Epochen:
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Foto: Thailands Könige Rama I.-IX.
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1. Die Frühgeschichte Siams und
alte Khmer Reiche
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Die Vorgeschichte Thailands reicht
bis zur Gründung des ersten Thai-Königreiches Sukhothai (1238). Im Jahre
1967 wurde im Dorf Ban Chiang (Nordost-Thailand) Bronzefunde ausgegraben, die
ins 3. Jahrtausend v.Chr. datiert wurden, also in etwa zeitgleich mit diversen
europäischen Funden. Siedlungen konnten bis ins 5. Jahrtausend v. Chr.
nachgewiesen werden.
Die Geschichte der frühen Thaivölker liegt weitgehend im Dunkeln. Die
Forscher gehen davon aus, dass sie ab dem 6./7. Jh. n. Chr. über Generationen
hinweg aus dem südlichen China über die kleineren Nebenflüsse weiter nach
Süden vordrangen. Sie kamen somit kaum in Kontakt mit der eingesessenen
Bevölkerung, die entlang der tiefeingeschnittenen großen Flüsse, wie
Maekong und Salween, siedelte. Es handelte sich weniger um eine Eroberung als
mehr um eine Übernahme und Assimilation.
Erste Stadtgründungen sind bereits vor der Zeitenwende erfolgt: Nakhon Pathom,
Ratchaburi und Singburi (alle Zentralthailand).
Foto: Historische Khmer Tempelruine in Chaiyaphum erbaut
zur Zeit des Königs Jayavarman VII von 1181 bis 1201
In der geschichtlichen Zeit gründete Prinz Phrom um 857 n. Chr. die Stadt
Fang westlich von Chiang
Rai. Die Stadt konnte nie richtig aufblühen, das Königreich dehnte sich
jedoch bis nach Sawankhalok (nördlich von Sukhothai) aus. Die anderen und
zunächst mächtigeren Gestalter auf dem Boden des heutigen Thailand sind
jedoch die Birmanen und die Khmer, die sich zahlreiche Auseinandersetzungen um
die fruchtbare Ebene des Maenam Chao Phraya liefern. In den immer wieder
auftretenden Zeiten des Umbruchs bildeten sich mehrere kleine
Thai-Königreiche, z.B. um Luang Prabang (heute Laos). Schließlich konnten
die Thai im Jahre 1238 unter Sri Intarathitya die Khmer verdrängen. Sie
erweiterten eine eroberte Khmer-Siedlung und nannten die Stadt Sukhothai (eine
Legende spricht von einer Gründung ca. 500 n. Chr. durch den sagenhaften
König Chao Aluna Khmara, der von einer mythischen Naya-Prinzessin abstammen
soll). Dies war das erste Thai-Königreich, das den Anspruch auf das heutige
Gebiet von Thailand erhob.
Die Frühgeschichte Siams
und alte Khmer Reiche chronologisch:
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3600-2500 v.Chr. Funde von
Tongefäßen in Ban Chiang belegen frühe Kulturen.
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3500 v.Chr. in der
Banyan-Tal-Höhle erste Reisspreu-Lager.
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ca. 2700 v. Chr. Beginn der
Seidenproduktion.
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ca. 2637 v. Chr. 9 Thaistämme
hatten sich zum Wiederstand gegen die chinesischen Eroberungskriege
zusammengeschlossen.
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ca. 2457 v. Chr. Chinesen
& Thais werden durch Überfälle v.d. Mongolenstämmen der Gienjong in
ihren Gebieten bedroht.
-
ca. 1860 v. Chr. Thaistämme
& Chinesen werden Partner beim Vertreibungskrieg gegen Gienjong.
-
122 v. Chr. Thai-Volksstämme
gründen das Königreich Aliao im süden Chinas.
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87 v. Chr. Das Aliao
Königreich wird von China erobert.
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ca. 43 v. Chr. Die Städte
Suwannapum Raschatanie (Nakhon Pathom), Ratchburi,S ingburi, Pethburi werden gegründet.
-
9 n. Chr Das Königreich Aliao
gewinnt seine Unabhängigkeit zurück.
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50 n. Chr. Aliao wird
Vasallenstaat von China. 468 n. Chr. Lopburi
(früher "Lavo" genannt) wird von König Kalavarnadis von
Taksila gegründet
-
Frühes
6. Jh. Die Mon begründen die Dvaravati-Kultur, Khmer gründeten auf dem
heutigen Gebiet von Kambodscha und Isaan das Königreich Chenla
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616 -
635 Regierungszeit von Isanavarman I., das Khmerreich ging aus einem von
ihm gegründeteten Fürstentum mit der Hauptstadt -Sambor Prei Kuk-
hervor
-
um
650 rebellieren die Thais gegen die chinesische Tang-Dynastie (618 - 907)
und gewinnen gegen das weiterhin geschwächte China ihre Unabhängigkeit
zurück. Die thailändischen Fürstentümer in Südchina vereinen sich zum
neuen Königreich Nanchao.
-
661
n.Chr. Gründung d. Königreichs Haripunchai im nördlichen Lamphun
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7.
Jh. von Sumatra aus expandiert das Srivijaya-Reich
-
729 -
748 P' i Lo Ko ist König von Nanchao
-
752 -
754 Chinesen führen Krieg gegen Nanchao
-
Ca.
855 gründete ein Prinz Phrom die Stadt Fang die auch Swankalok genannt
wurde im Becken des Mae Nam Chao Phrya
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877 -
889 Regierungszeit v. Indravarman I. Dieser Khmer-König verlegte seine
Hauptstadt in die Nähe von Angkor
-
897
begannen die Mon den Bau des großen Chedi von Wat Phrathat Haripunchai in
Lamphun, der bis heute der großartigste Tempel des Nordens ist.
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9.
Jh. In Angkor entsteht das Khmer-Reich
-
916 -
1006 König Phra Pansa aus der Stadt Autong ruft den Kampfstil Muai-Thai
ins Leben
-
1002
- 1050 Regierungszeit v. Suryavarman I.
-
1096
wurde der wenig bedeutende Thai-Stadtstaat Phayao gegründet
-
11.-
13. Jh. Lop Buri wird als wichtige Provinzhauptstadt dem Khmer-Reich
angegliedert
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1113 -
1150 Regierungszeit v. Suryavarman II, er begann mit dem Bau von Angkor
Wat
-
1181 -
1220 Regierungszeit v. Jayavarman VII. der mächtigste Khmer-König
-
1215
gründeten die Thais das Fürstentum Modaung im Norden
-
1220
Thais dringen bis nach Assam in Nordostindien vor
-
1223
gründeten die Thais das Fürstentum Muong Nai an einem Nebenfluß des
Salween.
-
1229 -
1243 Regierung von Indravarman II.
-
1235
Die Mongolen überfielen das Königreich Nanchao im Süden Chinas (in der
Region Yünnan) und lösten damit eine verstärkte Abwanderung der
Thaistämme in den Norden Thailands und Burmas aus.
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2. Das Sukhothai Reich - hier
beginnt Thailands offizielle Geschichte
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Sukhothai
gilt als die Wiege des heutigen Thailand. Und als dessen Gründer gilt der König
Ramkhamhaeng (1275 – 1298). Geschickt formte dieser Herrscher aus den
verschiedenen kulturellen Einflüssen ein einheitliches Staatsgebilde, das er mit
kriegerischen und diplomatischen Mitteln auf Kosten der Khmer
erweiterte.
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Foto: König Ramkhamhaeng
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Es
beruhte auf einer Ordnung, die von den mongolischen Herrschern
abgeleitet war, auf einer Kultur, die aus der Assimilation mit den
Khmer entstand und hatte im religiösen Bereich den
singhalesischen Buddhismus als Grundlage, der von den Mon
übernommen wurde. Um 1283 schuf Ramkhamhaeng das noch heute
gebräuchliche Thai-Alphabet. Als älteste bekannte Inschrift in
der Thai-Sprache gilt seine Regierungserklärung von 1292, die
sich heute im Nationalmuseum Bangkok befindet. Sie erklärt den
König zum Vater seiner Untertanen, zu deren Wohl er agieren soll.
Freier Zugang zum König, freier Handel und Steuerfreiheit sowie
eine milde Justiz machen diesen Staat zu einem für die damalige
Zeit vergleichbar modernen Staatswesen. Schließlich gehörten zu
seinem Einflussbereich: Phrae,
Nan, Luang Prabang,
Phitsanulok,
Lom Sak, Vientiane, Suphanburi, Ratchaburi, Phetchaburi, Nakhon Si
Tammarat, Tak, Mae Sot, Tenasserim, Tavoy, Martaban, Taungup und
Pegu.
Gleichzeitig
bildeten sich weitere Thai-Fürstentümer mit lokalen Machtzentren
in Chiang Mai (durch den laotischen König Mangrai 1292 gegründet
als Hauptstadt des Königreiches Lan Na ("Land der Millionen
Felder")) und in Ayutthaya. Diesen beiden Reichen kam
entgegen, dass die Nachfolger Ramkhamhaengs sich weniger als
Kriegsherren betrachteten, sondern sich mehr der Religion und der
Wissenschaft zuwandten. Sukhothai hat ein so reiches Erbe an
Kunstwerken, architektonischen und kulturellen Errungenschaften
hinterlassen, dass diese Periode als die Blütezeit der Geschichte
Thailands angesehen wird. |
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Ayutthaya
nutzte die mangelhafte Wehrhaftigkeit von Sukhothai aus. Der Fürst U
Thong übernahm das Königreich praktisch ohne Blutvergießen 1350, dessen
König Lue Thai wurde zum Vasallen Ayutthayas. U Thong trat als erster
König der Ayutthaya-Periode mit Namen Rama Thibodi ins Rampenlicht.
Das Sukhothai Reich
chronologisch:
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1238 Siams Geschichte beginnt mit dem Reich
Sukhothai als König Sri Intraditya Sukhothai von den Khmer eroberte
-
1238 - 1257 1238 eroberte Inthrathit Sukhothai
von den Khmer und gründete das Thai Königreich von Sukhothai. Seine Frau
Königin Nang Suang gebar 5 Kinder davon 3 Söhne davon wurden zwei (Ban
Muang, Ramkhanmaeng später selbst Könige
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1239 - 1317 Lebzeit v. König Mengrai,
Herrscher des Lan Na-Reichs
-
1253 Kublai Khan überfällt Nan Chao (in
südl. China), weitere Völkerwanderung in Richtung Süden
-
1253 Gründung des Königreich Siam
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1257 die letzten geschwächten Khmer werden
aus Sukhotai vertrieben
-
1257 - 1279 König Ban Muang von Sukhothai-
ältester Sohn von Inthrathi von (1238)
-
1259 - 1317 Regierungszeit v. Mengrai,
Einigung der nördlichen Fürstentümer
-
1262 Gründung v. Königreich Lan Na u. Chiang
Rai
-
1268 König Mengrai gründet Fang
-
1270 - 1279 Regierungszeit v. Ban Muang in
Sukkhothai, noch ist Sukhotai eine lokale Größe
-
1275 entsandte König Mengrai seinen besten
Spion, Ai Fa, nach Haripuncha, um eine Methode ausfindig zu machen, um die
Stadt zu erobern. Der König von Mae Sot erkannte im Jahr 1278
n.Chr. die eigentliche strategische Bedeutung Sukhothais mit seiner
einzigartigen Lage an den alten Handelswegen zwischen Pagan und Angkor und
griff Sukhothai mit einem weit überlegenen Heer an.
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1279 Ramkamhaeng wird König
-
1281 Mengrai erobert Haripunchai
-
1282 China sandte eine Abordnung um einen
Friedensvertrag mit Sukhotei auszuhandeln. Ramkamhaeng reiste selbst 2 mal
nach China. Bei späterer Gelegenheit brachte er chinesische Handwerker
mit heim, welche die Fertigkeiten der Sanghalok (Swankhalog)-Töpferei
beherrschten. Diese wurde später auch exportiert und ist bis heute noch
bekannt. Es gab auch Beziehungen zwischen S. und Ceylon auf religösem
Gebiet und eine grosse Zahl Thais wurden Mönche auf Ceylon und brachten
so die Richtung des Buddhismusses ins Land. Das Phra Buddhasihing Buddha
Bildnis wurde von Ceylon übernommen
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1283 Ramkamhaeng entwickelt die Schrift
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1287 Ramkamhaeng schließt Bündnisse mit den
Staaten Lan Na und Phayao
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1289 Mengrei verleibt Lan Na Gebiete Burmas
ein.
-
1292 Gründung von Chiang Mai
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1294 Ramkamhaeng führt in Süden, nahe
Phetchaburi, Krieg
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1294 Ramkamhaeng reist nach China
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1296 Ramkamhaeng verteidigte eine
Stein-Inschrift, Zeuge vieler demokratischer Aspekte, heute im National
Museum
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1298 Ramkamhaeng stirbt
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1298 - 1346 Regierungszeit von Lo Thai (Loethai),
Beginn des Reichsverfall (Sukhotai)
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Ende 13. Jh. Chinesen bezeichenen Sukhotai als
Siam
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um 1300 n.Chr. Nach dem Tod Ramkhamhaengs und
die Aufteilung der Macht in mehreren Fürstentümer zerfällt Sukhothai an
Bedeutung.
Ayutthaya als neue Kapitale gewinnt an Bedeutung.
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1321 Tak, ehemals Teil von Sukhotai fällt an
Lan Na nur noch kleines Reich im Machtkampf vieler Staaten.
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1346 -1347 Regierungszeit von Ngua Nam Thom (Nguanamthom)
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1347 Eine verheerende Seuche dezimierte U
Thongs Bevölkerung um mehr als die Hälfte und veranlaßte die
Fürstenfamilie U Thong zu verlassen.
-
1347 - 1374 König Mahathmmaratcha I (Luthai)
von Sukhothai
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1347 - 1368 Regierungszeit von König Liu Thai
in Sukhotai
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3. Siam - das Ayutthaya Reich
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Über vier Jahrhunderte lang
bestimmt Ayutthaya wesentliche Elemente der Geschichte Südostasiens und
wird in dieser Zeit durch 33 Herrscher mal mehr, mal weniger gut regiert.
Rama Thibodi kämpfte zunächst erfolgreich gegen die Khmer, eroberte
Angkor und vertrieb den Khmer-König nach Laos. Er ließ nach dem Vorbild
von König Ramkhamhaeng ein Gesetzbuch verfassen, das sich als Codex unter
Beachtung der Thai-Sitten an hinduistische Quellen anlehnte. Gleichzeitig
sorgte er für den Bau von Tempeln und für die Einführung des Theravada-Buddhismus,
um sich von den hinduistisch beeinflussten Khmer abzugrenzen.
In der Folge gelang es den Königen von Ayutthaya, das Reich der Khmer im
Jahre 1431 endgültig zu zerstören und die Dynastie von Sukhothai zu
beenden, indem ein Prinz von Ayutthaya zum Gouverneur in Phitsanulok
(Bisnuloka) gemacht wurde.
Lan Na und Ayutthaya befanden sich während der ganzen Zeit im
Kriegszustand, wobei ein relatives Kräftegleichgewicht einen Sieg der
einen oder anderen Seite verhinderte. Die Verlegung der Hauptstadt von
Ayutthaya zum weit nördlich gelegenen Phitsanulok durch König Boroma
Trailokanath verrät jedoch, dass man gewillt war, sich der Angriffe von
Lan Na zu erwehren. Mit der endgültigen Ablösung der Sukhothai-Dynastie
waren die freien und fortschrittlichen Tage der Thai erst einmal vorbei.
Die Könige von Ayutthaya sahen sich als unumschränkte Herrscher, die
über Leben und Tod ihrer Untertanen bestimmen konnten.
Im Jahre 1488 zog der Hof von Phitsanulok wieder zurück nach Ayutthaya.
Rama Thibodi II. (1491 – 1529) war der erste Thai-Herrscher, der Kontakt
zu den Europäern aufnahm. Er empfing zwischen 1509 und 1516 drei
Gesandtschaften aus Portugal, die schließlich Handelsniederlassungen
errichten durften. In der Folgezeit verstärkten sich die Rivalitäten
zwischen Birma und Ayutthaya.
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Karte: Königreich
Ayutthaya anno 1400
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1549 drangen die Birmanen bis
nach Ayutthaya vor, das sie 4 Monate vergeblich belagerten. 7 Jahre
später konnte König Bayinnuay immerhin Lan Na erobern und Chiang
Mai besetzen.
Er stieß dann südwärts vor und konnte
schließlich 1569 Ayutthaya einnehmen. Prinz Naresuan, der lange Jahre als
Geisel in Birma festgehalten worden war, widerruft seinen Treueeid und
vertreibt die Birmanen durch mehrere glänzend geführte Schlachten.
Naresuan wird König von Ayutthaya (1590 – 25. April 1605), bei Nong
Sarai besiegt er die Birmanen und tötet den birmanischen Kronprinzen in
einem Zweikampf. Ein Jahr später erobert er Tenasserim und Tavoy
zurück.
Siam ist damit wieder in den
Grenzen von 1549 vereint. Naresuan verstärkt die Beziehungen zu Portugal
und Spanien durch einen Vertrag von 1598 mit König Philipp II., die er
mit einer Armee bei Martaban unterstützt.
In der Folge kann Naresuan
seinem Machtbereich das Territorium Pegu hinzufügen.
Sein Bruder Ekathotsarot (Eka Thotsarot) war König von Ayutthaya in
Thailand von 1605 – 1610.
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Foto: König Ekathotsarot in Ayutthaya
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Als Nachfolger des Königs Naresuan der Große, seines Bruders, erbte er
ein Reich, das die größte je erreichte Ausdehnung Siams repräsentierte.
Hatte er zu Zeiten der Regentschaft von Naresuan eng an dessen Seite die
jahrzehntelangen Schlachten gegen Birmanen und Kambodschaner gefochten,
konzentrierte er sich in seiner Zeit auf die Festigung der politischen
Organisation Siams und auf die Außenbeziehungen.
König Ekathotsarot öffnet Siam weiter für die Europäer, ohne
sich zu sehr an die eine oder andere Macht anzulehnen. Kurz nach seiner
Inthronisation tauchten die ersten Holländer in Siam auf. Ekathotsarot
sandte als erster König Thailands auch eine Gesandtschaft nach Europa:
1608 an Maurits (Moritz von Oranien) an den Haag. Dies war der Beginn
einer mehr als 160 Jahre währenden Beziehung mit der Holländischen
Ostindienkompanie. Schon früh gelangten so Teleskope und Ferngläser nach
Siam, eine damals neue Erfindung in Europa.
Dies setzt sich unter König Songtham (1610 – 1630) fort, der Kontakt zu
König Jakob I. von England aufnimmt.
1630 übernimmt ein Usurpator die Macht in Siam: Prinz Prasat Thong setzt
sich auf den Thron und regiert 27 Jahre lang mit grausamer Hand.
Streitigkeiten mit den Provinzfürsten werden gewalttätig gelöst und
selbst die meisten Mitglieder seiner Familie lässt er hinrichten. |
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Foto: Siam [Thailand] Karte anno 1686
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Nachdem der König schwer erkrankt, kommt es nach Thronstreitigkeiten zur
Ernennung des Prinzen Phetracha (1688 – 1703) zum König. Er gibt der
aufkommenden nationalistischen Partei nach, die entschlossen ist, den
ausländischen Einfluss zurückzudrängen. Constantine Phaulkon wird als
deren Aushängeschild hingerichtet, und die französischen Truppen werden
vertrieben. In der Folgezeit schottet sich Siam über 130 Jahre gegen die
Außenwelt ab. Diese Zeit bildet den Höhepunkt der Literatur
Thailands, der königliche Hof wird Mittelpunkt des literarischen
Lebens. Übersetzungen aus dem Sanskrit, dem Khmer, dem Pali fördern die Ausdruckskraft der Thai-Sprache.
Die Bedrohung durch die Birmanen nimmt zu, als dort die Konbaung-Dynastie
an die Macht kommt und eine Eroberungsstrategie für Südostasien umsetzt.
Bereits 1760 wird Ayutthaya belagert, zunächst vergeblich, doch 1766
kehrt König Hsinbyushin mit einer starken Streitmacht zurück und
belagert Ayutthaya mehr als ein Jahr. Am 7. April 1767 fällt Ayutthaya,
und eine beispiellose Verheerung der Stadt und seiner Bewohner beginnt.
Was nicht geplündert wird, wird dem Erdboden gleichgemacht, Überlebende
werden nach Birma verschleppt. Zahlreiche Schriften und Kunstwerke gehen
für immer verloren. Ayutthaya hat damit als Hauptstadt Siams ausgedient.
Ayutthaya ist die Metropole Südostasiens: eine Million Einwohner
drängen sich in der Stadt, 375 Tempel, 94 Stadttore und 29 Festungen
zählt die Stadt..
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Das Ayutthaya Reich
chronologisch:
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1350
Gründung von Ayutthaya. Ramathibodi wird 1351 König des
Reiches Ayutthaya
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1354 -
1406 König Sai Lu Thai (Mahathammaracha II) von Sukhotai wurde 1378
Vasallenkönig von Ayutthaya
-
1355 -
1385 Ku Na regiert und stabilisiert das Lan Na-Reich
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1360
erklärte Ramathibodi I. den Theravada Buddhismus zur Staatsreligion und
holte buddhistische Mönche aus Ceylon nach Ayutthaya
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1362
Rama Thibodi (U-Thong) erobert Phitsanulok, zu diesem Zeitpunkt eine
wichtige Stadt im Königreich Sukhothai
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1370 -
1388 Regierungszeit von König Boromrachathirat I in Ayutthaya
-
1374 -
1399 König Mahathmmaratcha II (Thammaracha II) von Sukhothai
-
1378
Der Ayutthaya-König Boromrachathirat I. erobert Sukhotai
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1388
König Thong Chan von Ayutthaya wird ermordet
-
1388 -
1395 Regierungszeit von Ramesuan in Ayutthaya
-
1395 -
1409 Regierungszeit von König Ramracha in Ayutthaya
-
1399 -
1419 König Mahathmmaratcha III (Sai Luthai) (Thammaracha III) von
Sukhothai
-
1406 -
1419 König Mathathammaracha III von Sukhotai
-
1409 -
1424 Regierungszeit von Intharacha I. in Ayutthaya
-
1419 -
1438 König Mathathammaracha IV von Sukhotai
-
1424 -
1448 Regierungszeit von Borommaracha II. (Sam Phraya) von Ayutthaya
-
1431 -
1432 Borommaracha II. nimmt Angkor ein
-
1438
Sukhotai endgültig Teil des Ayutthaya-Reiches
-
1441 -
1482 Regierungszeit von Tilok
-
1442 -
1443 Ayutthaya zieht gegen Lan Na ins Feld
1448 - 1488 Regierungszeit von Boromma Trailokanat reformiert Recht und
Verwaltung grundlegend
-
1456 -
1457 Lan Na und Ayutthaya kämpfen um die Vorherrschaft in der
Zentralebene
-
1463
Boromma Trailokanat verlegt aus Strategischen Gründen die Hauptstadt für
einige Jahre nach Phitsanulok
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1477
Achtes buddhistisches Konzil in Chiang Mai
-
1491 -
1529 Regierungszeit von Rama Thibodi II.
-
1507 -
1515 Ayutthaya führt Krieg gegen Lan Na
-
1512
erste Europäer kommen (Portugiesen)
-
Ab
1515 - Die Portugiesen, seit 1511 Herren in Malacca (heute Melaka) im
Süden der Malaiischen Halbinsel, sind die ersten Europäer, die
Handelsbeziehungen zum König von Siam, Thibodi II. (1491-1529),
aufnehmen. Die Spanier folgen Ende des 16. Jahrhunderts, Holländer,
Briten und Franzosen Anfang des 17. Jahrhunderts.
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1516
König Rama Thibodi II. erlaubt den Portugiesen in Ligor eine
Handelsniederlassung zu gründen
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1529 -
1533 Regierungszeit von Boromrachathirat IV. in Ayutthaya
-
1533 -
1534 Regierungszeit von König Ratsadathirat in Ayutthaya
-
1534 -
1547 Regierungszeit von König Chairacha in Ayutthaya
-
1547 -
Juni 1548 Regierungszeit von König Yod Fa. in Ayutthaya (wurde
ermordet)
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Juni
1548 - Juli 1548 König Worawongsathirat nur kurze Zeit als
Thronräuber
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1548 -
1569 Regierungszeit von König Mahachakrapat in Ayutthaya
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1555
Naresuan wird geboren
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1558
Birmanen nehmen erstmals Chiang Mai ein
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1564
Birmanen fallen ins Königreich Ayutthaya ein
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Januar
1569 - August 1569 Regierungszeit von König Mahinthrathirat in Ayutthaya
-
1569 -
1590 Regierungszeit von König Mahathammaracha
-
1590 -
25.4.1605 Regierungszeit von König Naresuan
-
1569 -
1593 Ayutthaya ist von Burma besetzt
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1585 -
1587 Naresuan schlägt zwei mal die Birmanen
1593 Naresuan besiegt Birma in der Schlacht von Nong Sarai
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1598
Naresuan von Ayutthaya vertreibt die Birmanen kurzfristig aus dem
Norden
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1604
Holländer erstmals in Ayutthaya
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1605 -
ca. 1610 Regierungszeit von König Ekathosarot
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1608
Siam schickt die erste Gesandschaft nach Europa
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1610 -
1611 Regierungszeit von König Phra Sri Saowaphak
-
1611 -
1628 Regierungszeit von König Intharacha (Song Tham)
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1612
Engländer kommen nach Siam
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1615
Die Birmanen unterwerfen abermals Lan Na
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1621
Die Dänen kommen nach Siam
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13.12.1628
- August 1629 Regierungszeit von König Chettathirat
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August
1629 - September 1629 Regierungszeit von König Athittayawong
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1629 -
1656 Regierungszeit von Prasat Thong
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7.8.1656
- 8.8.1656 Regierungszeit von König Chai
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8.8.1656
- 26.10.1656 Regierungszeit von König Sri Suthamracha
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26.10.1656
- 11.7.1688 Regierungszeit von Narai. Der europäische Einfluß war am
größten unter König Narai, der Diplomaten, Händler und Missionare aus
aller Welt, besonders jedoch aus Europa, willkommenhieß. Unter seiner
Regentschaft hatte Ayutthaya fast eine Million Einwohner und war damit
größer als London zur damaligen Zeit
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1660
Narais Versuch, Chiang Mai und Lampeng in Lan Na von Birmas Besetzung zu
befreien, scheitert
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1664
erzwang Holland unter der Androhung militärischer Gewalt den Abschluß
eines Vertrags, der ihm ein Monopol in den wichtigsten Bereichen des
Außenhandels einräumte
-
1665 -
1690 Um den holländischen Einfluß zu vermindern, wurden zwischen 1665
und 1690 diplomatische Kontakte zwischen Ayutthaya und Frankreich
aufgenommen
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1662
Narai fällt in Birma ein, erste französische Jesuiten in Ayutthaya
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1678
Konstantin Phaulkon kommt ins Land
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1685
Ayutthaya empfängt die erste französische Gesandtschaft von Louis XIV.
Ziel war die Bekehrung zum christlichen Glauben.
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1687
traf eine französische Gesandtschaft mit mehr als 600 gut ausgerüsteten
Soldaten ein. König Narai, beraten durch den griechischen Abenteurer
Konstantin Phaulkon, geriet in den Augen des Thai Adels und der
königlichen Familie mehr und mehr unter europäischen Einfluss.
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1687
König Narai erklärte Krieg gegen die britische
Ost-Indien-Gesellschaft
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1688
Narais Tod löst Palastrevolte in Ayutthaya aus. Phaulkon wird
hingerichtet. ( Phaulkon wurde geköpft und die französischen Soldaten
wurden vertrieben) Petraja besteigt den Thron. Ayutthaya verschließt sich
für 130 Jahre dem Ausland
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11.7.1688
- 1703 Thronräuber Petracha regiert Ayutthaya
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1703 -
1709 Regierungszeit von König Sanphet VIII.
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1709 -
1733 Regierungszeit von König Phumintharacha (Thai Sa)
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1727
General Thip besiegt die Birmanen und ruft sich zum König v. Lampang
aus
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1733 -
1758 Boramakot König von Ayutthaya
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König
Rama I. wurde 1737 in Ayutthaya geboren. Im Alter von 25 Jahren wurde er
zum Gouvaneur des Provinzes Ratchaburi vorgeschlagen
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1737 -
1809 Lebzeit v. Rama I. Phra Phuttayodfa Chulalok
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13.4.1758
- Mai 1758 Regierungszeit von König Uthumphorn
-
Mai
1758 - 7.4.1767 Regierungszeit von König Suriyamarin (Ekathat)
-
1766
Birmanen belagern nach Einnahme von Chiang Mai Ayutthaya
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1767
Ayutthaya wird zerstört und Thonburi wird Hauptstadt, König Ekatat wird
ermordet und Taksin wird König
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1776
Taksin von Thon Buri und Kawila von Lampang erobern Chiang Mai
zurück
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4. Die Bangkok Chakri
Dynastie
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Mit 500 Getreuen kann der chinesisch-stämmige
General Paya Tak (Taksin) der birmanischen Verheerung entgehen. Der noch
regierende König Ekatat wird umgebracht. Taksin sammelt schnell über 5000
Kämpfer und lässt sich in der neuen Hauptstadt Thonburi nieder. Seine
Hauptaufgabe ist jetzt der Wiederaufbau des Reiches und die Rückeroberung der
durch die Birmanen nur schwach besetzten weiten Landstriche Siams. 1776 nimmt
er Chiang
Mai, zwei Jahre später Vientiane. Und auch das Khmer-Reich wird
wieder zum Vasallen Siams. Jedoch verfällt Taksin zunehmend dem Wahnsinn und
verhängt zahlreiche Todesurteile gegen Menschen aus seiner Umgebung. Nach
einer Verschwörung wird er von Palastpersonal mit Samt umhüllt, weil niemand
den König berühren darf, und mit einer Keule aus Sandelholz auf den Kopf
geschlagen damit sein Blut nicht vergossen wird. Nach seinem Tod wird sein
fähigster General Phraya Chakri von seinem Feldzug gegen Burma zurückgerufen
und besteigt am 6. April 1782 als König Rama Thibodi oder Rama I. den Thron.
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Foto: König Phra Chulalok - Rama I
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König Rama I. Phra Phuttayodfa Chulalok (1782 – 1809)
Als Begründer der Chakri-Dynastie baut er einen neuen Palast auf der
Thonburi gegenüberliegenden Seite des Flusses Maenam Chao Phraya (siehe
Rattanakosin).
Der Palast bildet gleichzeitig den
Ursprung des modernen Bangkok.
Rama I. setzt die von Taksin
begonnene Restauration des Reiches fort.
Die kambodschanischen Provinzen
Mongkolborei, Sisophon und Korat fallen an Thailand. Im Süden
dehnt er das neue Reich bis Trengganu (heute in Malaysia) aus.
Der König setzt sich zum
Ziel, die alte Pracht von Ayutthaya auf die neue Hauptstadt zu
übertragen. Dazu werden Klongs (Kanäle) ausgehoben und
prächtige Tempel geschaffen. |
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König Rama II. Phra Phuttaloetla (1809 – 1824)
Während der Regierungszeit des Sohnes von Rama I. werden die Beziehungen
zu Europa wieder aufgenommen. Die Diplomatische Vertretung von Portugal wird als erste Botschaft
in Bangkok errichtet.
Rama II. holt den Schriftsteller Sunthorn Pu
an seinen Hof, ein Beweis für den Stellenwert der Literatur in jener
Zeit.
König Rama III. Phra Nang Klao (1824 – 3. April 1851)
Siam wird von den europäischen Mächten zunehmend als Interessengebiet
betrachtet, dessen man sich versichern sollte. Rama III. widersetzt sich
diesen Bestrebungen mit einer Art Schaukeldiplomatie, die bis heute ein
Kennzeichen thailändischer Politik ist und die sich als äußerst
effektiv gegen die Vereinnahmung durch Großmächte erwiesen hat.
Jedenfalls bleibt Siam der einzige Staat in der Region, der nicht
kolonisiert worden ist. Im Gegenteil kommt ihm die Kolonialpolitik der
Engländer sogar zugute, die Birma als ständigen Herd der Bedrohung Siams
praktisch neutralisieren. Rama III. gründet mit Wat Pho die erste
Universität des Landes in Bangkok.
Im Siamesisch-Vietnamesischen Krieg 1841-1845 konnten die Siamesen erneut die Souveränität über Kambodscha behaupten.
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Foto: König Mongkut - Rama IV
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König Rama IV. Mongkut (3. April 1851 – 30. September 1868)
Vor seiner Thronbesteigung hatte Rama IV. 26 Jahre lang als Wandermönch und
Abt eines Klosters gelebt. Er kam dabei auch in Kontakt mit
westlichen Sprachen und Wissenschaften.
Diese Erfahrungen bewegen ihn zu
ersten gesellschaftlichen Reformen und zu einer Erneuerung des
Buddhismus.
In der Außenpolitik öffnet
er wirtschaftliche Möglichkeiten, ohne die Politik des
Gleichgewichts gegenüber den Großmächten zu verlassen.
1858 gilt als das Jahr der ersten offiziellen
deutsch-thailändischen
Beziehungen. Die deutschen Hansestädte Hamburg, Lübeck und Bremen schließen einen Handelsvertrag mit dem Königreich Siam ab.
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König Mongkut erlaubt dem preußischen
Gesandten Graf Eulenburg, das Land zu bereisen und einen
vielbeachteten Bericht darüber zu verfassen. Der Diplomat Eulenburg wurde 1861 erster Botschafter eines deutschen Staates und vereinbarte 1862 einen Freundschaftsvertrag mit Siam. Mongkut stirbt an Malaria, die er
sich vermutlich bei der Beobachtung einer totalen Sonnenfinsternis
in den siamesischen Sümpfen zugezogen hatte.
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Foto: König Chulalongkorn - Rama V |
König Rama V. Chulalongkorn (1. Oktober 1868 – 23. Oktober 1910)
Rama V. übernimmt als 15jähriger den Thron von seinem Vater, zunächst
noch unter Vormundschaft eines Regentschaftsrates.
Die Krönung findet 1871 statt. Er
ist westlichem Gedankengut aufgeschlossen und setzt die Reformen
seines Vaters fort, die durch europäische Verwaltungsfachleute
unterstützt werden. Die Abschaffung des Kniefalls vor dem König
und die beginnende Ächtung der Sklaverei, die endgültig 1905
verboten wird, zeugen von der liberalen Haltung.
Erstmals ist die Rede von den Kon
Thai ("freie Menschen").
Im Jahr 1881 entsendet das Königreich Siam
Prinz Prisdang Choomsai als
ersten Botschafter nach Deutschland.
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1882 entsteht die erste
Eisenbahn zwischen Bangkok und Ayutthaya auf einer Strecke von 70
km. Der König führt 1895 einen Gesetzgebenden Rat ein, der aus
den zehn Ministern und weiteren 12 Mitgliedern besteht, die direkt
ernannt werden.
Rama V. besucht 1897 und 1907
Europa und unter anderen auch das Deutsche Reich. Hier stiftet
der König anlässlich
eines Kuraufenthaltes in Bad Homburg die berühmte Thai-Sala im
Kurpark. Rama V. hinterlässt durch seine umfangreichen
Verwaltungsreformen einen modernen Staat Siam. England hatte 1885 im dritten anglo-burmesischen Krieg Nordburma erobert. Es schloss 1896 mit Frankreich einen Vertrag, welcher den Mekong zur Grenze zwischen den beiden Kolonialmächten machte und Siam die Unabhängigkeit als
neutraler Staat einräumte.. Im Französisch-Siamesischen Krieg 1893 besetzten die Franzosen Teile von Ost-Siam. Kanonenboote auf dem Chao Phraya belagerten Bangkok. Die
Franzosen hielten Chantaburi und Trat 10 Jahre besetzt., so das Siam im Jahr 1893
sich aus Laos zurückziehen musste. In den folgenden Jahren verlor Siam noch alle verbliebenen kambodschanischen Provinzen an Frankreich und die malayischen Sultanate an England, so dass die siamesische Hoheit über seine Nachbarvölker im Jahre 1910, als König Chulalongkorn starb, zu Ende war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts übten deutsche Unternehmen einen großen Einfluss auf das Wirtschaftsleben Siams aus und
entwickelten wichtige Bereiche der der Infrastruktur des Landes,
wie der Bau des Telegrafennetzes, von Häfen
und Eisenbahnstrecken. |
Karte: Siam
Gebietsverluste von-1867-1909
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Foto: König Vajiravudh - Rama VI |
König Rama VI. Vajiravudh (23. Oktober 1910 – 26. November 1925)
Der älteste Sohn von Rama V. erhielt eine westliche Ausbildung (u.a.
Studium in Oxford) und verstärkte die Anstrengungen im Bildungssektor, zum
Beispiel durch die Gründung der Chulalongkorn-Universität in Bangkok im
Jahre 1917 und durch die allgemeine Schulpflicht von mindestens vier
Jahren.
Im Juli 1917 endeten im Ersten Weltkrieg
die bis dahin sehr engen deutsch-thailändischen Beziehungen. Unter seinem Herrscher Vajiravudh (Rama VI.)
stellte sich Siam auf die Seite der Entente (Vereinigtes Königreich, Frankreich und Russland).
Erst als sich eine Sieg der Westmächte über die Mittelmächte
abzeichnete erklärte Siam dem Deutschen Reich den Krieg und unterstützte
die Alliierten mit
2000 Soldaten.
Dadurch erhielt Siam später im Jahre 1920 einen Sitz im Völkerbund. Die vorübergehend abgebrochenen Beziehungen wurden
erst 1925 in vollem Umfange wiederaufgenommen.
I1921 erliess Rama VI. ein Gesetz zur Gleichstellung
von Mann und Frau. Alle Thai mussten einen Nachnamen
annehmen, bis dahin waren nur einfache Namen gebräuchlich.
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Foto: König Prajadhipok - Rama VII |
König Rama VII. Prajadhipok
(26. November 1925 - 2. März 1935)
Prinz Prajadhipok Sakdidej wurde am 8. November 1893 als
jüngster Sohn von König Chulalongkorn und Königin Saovabha geboren. Als Bruder des Königs Vajiravudh
war er normalerweise der zweite in der Thronfolge, jedoch der eigentliche
Thronerbe Prinz Asdang Dechavudh verstarb im Februar 1925, so das Prajadhipok
am 26. November gekrönt wurde.
Es waren die Jahre der Weltwirtschaftskrise,
davon war auch Siam getroffen, so das auch der Hofstaat sparen
musste und die damit steigende Unzufriedenheit endete im Sommer 1932
in einer Revolte. Das Königshaus wackelte, die Absolute Monarchie
wurde in Frage gestellt.
Noch am 6. April 1932 feierte das Land das 150-Jahr-Jubiläum der Chakri-Dynastie, zwei Monate später beendete ein
unblutiger Staatsstreich die herrschende absolute Monarchie.
Im Juni 1932 wurde durch einen Staatsstreich radikaler Offiziere und ziviler Beamter in Siam die absolutistische Königsherrschaft abgeschafft und durch eine konstitutionelle Monarchie ersetzt. Der als „Revolution“ deklarierte Machtwechsel bereitete einer nationalistischen, auf territoriale Expansion setzenden und mit dem Militär verbundenen Elite den Weg an die Macht. |
Der König Prajadhipok
(Rama VII) stimmte einer konstitutionellen Monarchie
zu und rettete damit seinen Thron. Die entsprechende Verfassung wurde am 10. Dezember 1932 verkündet.
Am 2. März 1935 dankte der König letztlich doch ab, da er keine Chance sah, die weitere Entwicklung zu beeinflussen.
Sein Thronfolger wurde Prinz Ananda Mahidol, Prajadhipok starb in England am 30. Mai 1941. |
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Die Chakri Dynastie
chronologisch:
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1782
Taksin wegen Größenwahn hingerichtet, Rama I. begründet die
Chakri-Dynastie
und macht Bangkok zu Hauptstadt
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1783
Baubeginn am Wat Phra Kaeo
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1797
Rama I. verfaßt das Ramakien aus dem Ramajana-Epos
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1800
Endgültige Vertreibung der Birmanen aus Siam
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1808 -
1824 Regierungszeit v. Phra P. Naphalai (Rama II.)
-
1818
Rama II. nimmt nach 130 Jahren wieder Beziehungen zu Europa auf
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1820
erste ausländische Botschaft in Siam (Portugiesen)
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1824 -
1851 Regierungszeit v. Phra Nangklao (Rama III.)
-
1826
Der Burney-Vertrag gewährt den Briten beschränkte Handelsfreiheit
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1827
Siamesische Truppen zerstören Vientiane
-
1828
Captain Low verfaßt das erste Buch über thailändische Sprache, welches
in Singapore gedruckt wird
-
um
1830 Siam kämpft in Kambodscha gegen Vietnam zur Verteidigung des
Buddhismus.
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1833
erste Handelsverträge mit den Amerikanern
-
nach
1840 Siam besitzt die Macht in Kambodscha
-
1851 -
1868 Regierungszeit von Monkut (Rama IV.)
-
1851
Ab jetzt darf der König ungestraft angeschaut werden
-
1855
Koenig Mongkut (Rama IV) schliesst Handelsvertrag mit britischer
Gesandtschaft unter Sir John Bowrin
-
1868
Mongkut Rama IV. stirbt und Chulalongkorn besteigt den Thron als 15
jähriger unter Vormundschaft
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1868
verabschiedete Konvention über die Grenzziehung Thailand - Mayanmar
(Burma) weist zwar den Moei-River als Demarkationslinie auf, die auch
beiderseits akzeptiert wird, jedoch bestehen außerhalb dieser
natürlichen Grenze in unzugänglichen Arealen und zerklüfteten
Bergregionen Dispute um dortige Grenzlinien. Erschwert wird die Klärung
aufgrund der Tatsache, dass Thailand und Myanmar zu bestimmten Gebieten an
der 2.400 km langen Grenze unterschiedliche Grenzpläne besitzen
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1868 -
1910 Regierungszeit von Chulalongkorn
-
1873
Beginn der Reformpolitik Koenig Chulalongkorns
-
1873
Lan Na wird dem Königreich Siam angegliedert, aus Haripunchai wurde
Lamphun
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1869
Erste gepflasterte Straße: Charoen Krung (8 km)
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1874
Entsendung eines Thai-Hochkommisars nach Lan Na
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1874
Rama V. verabschiedet ein Reformpaket das die Konservativen (bua boran)
aufbringt
-
1875
Opposition d. Konservativen führt zur Palast-Krise woraufhin Rama V.
einige Reformen entschärft
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1882
erste 70 km lange Bahnstrecke von Bangkok nach Ayuutthaya
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1885
Prinz Devawongse wird Außenminister
-
1887
Prinz Devawongse nimmt in London an der Feier von Queen Victorias
teil
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1888
Einführung eines neuen zentralisierten Verwaltungssystem
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1892
Einrichtung neuer Ministerien
-
1893
Frankreichs Einverleibung von Laos entfacht den Konflikt mit Frankreich.
Kanonenboote demonstrieren auf dem Chao Phraya die Macht (Paknam-Zwischenfall).
Chanthaburi von Franzosen besetzt.
-
1897
Europareise König Chulalongkorns (1868 - 1910) Ch. besuchte Italien, die
Schweiz, den Vatikan, Russland, Schweden, die Niederlande, Frankreich,
Spanien, Portugal, Österreich-Ungarn, Großbritannien und das Deutsche
Reich (im August und Oktober 1897). Hier besuchte er u.a. die Städte
Dresden, Potsdam, Berlin, Schwerin, Hamburg, Essen, Baden-Baden,
Darmstadt.
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1898
begann der Bau der Nothern Railway von Bangkok nach Chiang Mai
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1905
Abschluß der Abschaffung der Sklaverei
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1907
zweite Europareisen König Chulalongkorns (1868 - 1910). Im Gegensatz zu
der ersten Reise, die den Charakter eines offiziellen Staatsbesuches
gehabt hatte, war der zweite Europaaufenthalt des Königs eher privater
Natur. Neben Aufenthalten in Italien, Frankreich, Großbritannien,
Skandinavien und Österreich-Ungarn führte ihn sein Weg mehrere Male nach
Deutschland, wo er sich auf Anraten seiner Ärzte in Bad Homburg einer
dreimonatigen Kur unterzog. Und zum Dank fuer seinen angenehmen
Kuraufenthalt, errichtete Chulalongkorn im Kurpark von Bad Homburg eine
Thai-Sala.
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1909
Siam überläßt den Briten die Kontrolle über die Mallayischen Staaten:
Kelatan, Perlis, Terengganu und Kedah
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1910 -
1925 Regierungszeit von König Vajiravudh (Rama VI.)
-
1911
Rama VI gründet die Elite-Einheit "Wilde Tiger"
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1916
Thais müssen einen Nachnamen annehmen und der Gregorianische Kalender
wird zusätzlich eingeführt.
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1916
Im Ersten Weltkrieg stellt sich Siam auf die Seite der Alliierten und
erklärt 1917 Deutschland den Krieg.
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1917
Rama VI eröffnet Chulalongkorn Universität, neue bis heute bestehende
Nationalflagge
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1921
König Rama VI. erlässt ein Gesetz zur Gleichstellung der Geschlechter,
allgemeine Schulpflicht wird eingeführt.
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1922
Beendigung der Gleisarbeiten für den Southern Railway „Bangkok -
Butterworth (Malaysia)“
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1925
(26.11.) Prajadhipok wird König (Rama VII.)
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1925
Rama VII. zieht in den Chitralada Palast in Dusit um
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5.12.1927
Geburtstag von Bumibol
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1930
Gründung der kommunistischen Partei Thailands CPT - 1930
wird die CPT, die Kommunistische Partei Thailands, gegründet. Militärs
stürzen den König am 24. Juni 1932 in einem gewaltlosen Putsch und
errichten eine konstitutionelle Monarchie mit Rama VII. an der
Spitze.
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1931
erst jetzt wurde Nan dem Königreich Siam angegliedert
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Juni
1932 - Juni 1933: Premierminister: Phraya Manopakarn Nitithada
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Juni
1933 - Dezember 1938: Premierminister: Phraya Bahon Phonpayuhasena
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24.
Juni 1932 Nach einem gewaltlosen Staatsstreich durch das Militär wird in
Siam die absolute Monarchie zu einer konstitutionellen Monarchie
umgewandelt. Doch die neue Regierung entwickelt sich allmählich zur
Diktatur.
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12.
8.1932 Geburtstag von Königin Sirikit
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1932
Staatsstreich. Ende der absoluten Monarchie. Sozialrevolutionaere
Wirtschaftspläne von Pridi Phanomyong
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1933
Erste antikommunistische Gesetzgebung wird verabschiedet
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1933
Gründung der Thammasat-Universitaet in Bangkok deren liberales
Selbstverständnis bis in unsere Tage eine zentrale Rolle spielt, Gründungsmitglied
ist Pridi Phanomyong.
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1934
(02.03.) Prajadhipok dankt ab und Ananda Mahidol wird König (Rama
VIII.)
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König Rama VII. Prajadibok
(26. November 1925 – 2. März 1935) - Als Neffe seines Vorgängers hat
Rama VII. mit dem auch in Südostasien aufkommenden Kommunismus zu
kämpfen.
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1933 wird die
Thammasat-Universität in Bangkok gegründet, die mit liberalen
Selbstverständnis bis heute ein Symbol für Freiheit und Demokratie
bleiben soll.
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1935 dankt Rama VII. ab.
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1935
Verbot der kommunistischen Partei Siams
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1938
Phibun Songkram wird Premierminister
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5. Siam wird in Thailand
umbenannt - das moderne Thailand der Gegenwart
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Foto: König Mahidol Rama VIII
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König Rama VIII.
Ananda Mahidol (2. März 1935 – 9. Juni 1946)
Der in Heidelberg
(Deutschland) geborene Sohn von Rama VII. ist gerade mal 9 Jahre alt, als er
die Königswürde erhält. Zunächst übernimmt ein Regentschaftsrat die
Geschäfte.
1939 wird Siam offiziell in Thailand
umbenannt
(Phratet Thai, übersetzt "Land der Freien").
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5.1 – 1940 bis 1946 –
Thailand im 2. Welttkrieg unter Feldmarschall Plaek Pibulsongkram
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Thailand vereinbart 02. September 1940 mit Großbritannien einen Nichtangriffspakt.
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Foto: Plaek Pibulsongkram
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Am 01. Dezember 1940 beginnt
der Französisch-Thailändische
Krieg. Hintergrund: Thailand wollte nach der Niederlage Frankreichs gegen Deutschland Gebiete in den französischen Kolonien Laos und Kambodscha zurückerobern, welche es 1904
und 1907 an die französiche Kolonialmacht hat abgeben müssen.
Nachdem sich die thailändische Regierung unter der autoritären Führung von Feldmarschall Plaek Pibulsongkram „Phibun“ im Spätsommer 1940 der Rückendeckung für eine entsprechende Gebietserweiterung bei den USA, Großbritannien, Deutschland und Japan
rückversichert hatte, begannen die Kämpfe im Oktober 1940 mit von den thailändische Streitkräften ausgehenden Grenzzwischenfällen. |
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Die französische Marine
beschoss am 01.12.1940 die thailändische Küstenstadt Trat
und bombardierte Grenzstädte.
Flugzeuge der thailändischen Luftwaffe griffen
daraufhin im Dezember 1940 bei Trat drei französische Schiffe an. Nun bombardierten französische Bomber die Städte
Udon Thani und
Nong
Khai. Am 6.Januar überquerten thailändische Bodentruppen die kambodschanische und laotische Grenze. Am 11. Januar griff eine thailändische Flugstaffele die nordvietnamesische Stadt Hanoi an.
Thailand dominierte die Kämpfe auf dem Land und in der Luft, musste jedoch eine schwere Niederlage in der Seeschlacht von
Koh Chang am 17. Januar 1941 hinnehmen. |
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Foto: Victory Monument-Bangkok
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In Geheimverhandlungen im Mai 1940 unter der Vermittlung des Japanische Kaiserreichs trat die französischen Kolonialverwaltung in Indochina
die Provinzen Sayaburi, Battambang und Siem Reap (außer Angkor Wat) an Thailand ab.
Der Krieg hatte Frankreich über 300 und Thailand knapp 100
Tote gekostet. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab Thailand die eroberten Gebiete an Französisch-Indochina zurück.
Der Prestigegewinn für Thailand war jedoch enorm, hatte man doch als 1. asiatisches Land eine europäische Kolonialmacht bezwungen.
Die Zugeständnisse waren die Bedingung für eine Aufnahme Thailands am 12. Dezember 1946 in die Vereinten Nationen (UN).
1941 wurde das Siegesdenkmal in Bangkok errichtet.
Die japanische Expansion 1941 bringt Thailand in eine prekäre Lage - es liegt
genau zwischen Malaya und Birma, Gebiete die bei Ausbruch des Krieges im
Pazifik schnell an Japan fallen.
Auf massiven Druck Japans muss Thailand im
Dezember 1941 einen Bündnisvertrag mit dem Nippon Kaiserreich abschließen. |
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Die
Japaner stationieren 150.000 Soldaten in Bangkok und in der westlichen Provinz Kanchanaburi,
durch die die strategisch wichtige Eisenbahn über den Kwae Noi (River Kwai)
geführt werden soll. Gebaut wird die sogenannte Todesbahn von Juni 1942 bis Oktober
1943, es sterben dabei über 90.000 Menschen. Nach kurzen Gefechten am 8. Dezember 1941 billigte die thailändische Regierung den Zugriff Japans auf thailändische Ressourcen. Kurze Zeit später unterzeichnete Phibul ein gegenseitiges Beistandsabkommen, das
Japan vollen Zugriff auf das thailändische Eisenbahnsystem gab und Straßen, Flugplätze, Marinebasen und Kommunikationssysteme einschloss. Thailand erhielt mit japanischer Hilfe die 1909 an England verlorenen Gebiete im Süden zurück und konnte in den Shan-Staaten Birmas einen Angriff beginnen. Damit waren sämtliche Ansprüche Thailands an Gebiete erfüllt, die aufgrund der diplomatischen und militärischen Erpressung durch England und Frankreich zwischen 1893 und 1909 aufgegeben werden mussten.
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Anfang 1942 muss Thailand Großbritannien und den USA den Krieg erklären. Der
thailändische Botschafter in den USA verweigert jedoch die Überbringung der
entsprechenden Urkunde. Thailand wird von den USA daraufhin nicht als Feind
behandelt.
Obwohl Thailand während des Zweiten Weltkrieges faktisch ein Bündnispartner der Achsenmächte Japan und Deutschland war, gelang es der zunächst im Untergrund operierenden „Freien Thai-Bewegung“ ein Jahr vor Kriegsende, den pro-japanischen Militärmachthaber Phibun Songkhram zu stürzen und einen Frontwechsel Thailands herbeizuführen.
Die Beziehungen zum Deutschen Reich wurden noch 1944 abgebrochen.
An Großbritannien muss Thailand nach Kriegsende jedoch 1,5
Millionen Tonnen Reis als Reparation liefern.
Am 9. Juni 1946 kommt der junge Ananda Mahidol als König Rama VIII. unter
gewaltsamen, mysteriösen und nie zweifelsfrei geklärten Umständen ums Leben.
Sein junger Bruder sieht sich plötzlich mit der Aufgabe
konfrontiert, die Thronfolge zu übernehmen.
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5.2 – König Rama IX. Bhumibol Adulyadej der Große (seit 9. Juni
1946)
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Foto: König Bhumibol -
Rama IX
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König Bhumibol Adulyadej wurde am 5. Dezember 1927 in Cambridge,
Massachusetts (USA), geboren, da sich sein Vater hier zum Medizinstudium aufhielt.
Er studierte Naturwissenschaften in der Schweiz, als ihn die
Nachricht vom Tode seines Bruders erreichte.
Am 9. Juni 1946 bestieg Bhumibol Adulyadej als König Rama IX den Thron.
Er ist somit der am längsten amtierende Monarch in der Geschichte
Thailands und
damit auch das derzeit am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt. Ganz nebenbei ist er mit geschätzten 35 Milliarden US-Dollar Vermögen auch der reichste Monarch weltweit.
Im August 1946 kehrte er zunächst nach Lausanne zurück, um
seine Ausbildung in der Schweiz zu beenden.
Für seine neuen königlichen Aufgaben
orientierte er sich um und schloss in Politik und
Rechtswissenschaften ab. Am 28. April 1950 eine Woche vor seiner
offiziellen Krönung heiratete er Mom Rajawongse Sirikit Kitiyakara im Sra-Pathum-Palast.
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Die Krönungszeremonie fand am 5. Mai 1950 im Großen Palast in Bangkok statt.
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Am selben Tag machte er seine Frau zur Königin,
der 5. Mai, Tag der Krönung ist seither ein öffentlicher Feiertag in Thailand.
Im Jahre 1951 kam er endgültig
aus Europa zurück
und nahm in Bangkok seine Amtsgeschäfte auf.
Seither führte er in
zahlreichen Entwicklungsprojekten, insbesondere für die
Bewässerung unterentwickelter Landesteile, selbst Regie und
kümmerte sich um Not und Probleme im Land.
Das hat der Monarchie
und ihm persönlich die vorbehaltlose Sympathie der Thai
eingebracht.
Zwischen 1951 und 1955 sowie
später auch 1958 bis 1968 waren alle Parteien
verboten.
1959 wurde eine neue provisorische Verfassung mit
größeren Vollmachten für den Regierungschef, damals Marschall
Sarit Dhanarajata, in Kraft gesetzt.
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1952 wurden diplomatische Beziehungen zwischen der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland und Thailand aufgenommen. Im Jahre 1960 fand ein Deutschlandbesuch von König Bhumibol und Königin Sirikit statt.
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5.3 – 1960 bis 1973 –
Thailand im Schatten vom Vietnamkrieg – Kommunistische
Partei
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Foto: General Thanom Kittikachorn
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Von 1963
bis 1973 regierte in Thailand eine Militärregierung unter Thanom Kittikachon.
Bereits
in den 1950er bis in die 80er Jahre waren Teile im Süden und Norden von
Thailand unter Kontrolle der Kommunistischen Befreiungsbewegung ( KPT).
Während des Vietnamkrieges wurden US-amerikanische Bomberbasen im Isaan
angegriffen.
Ab dem Herbst 1964 musste
sich der Staat unter Marschall Thanom Kittikachorn gegen kommunistische
Aufständige im Isaan
wehren, die von China aus gesteuert wurden.
Die Kommunistische Volksbefreiungsarmee konnte sich in Thailand jedoch nicht gegen die Herrschaftselite in Bangkok inkl. Königshaus durchsetzen.
1965 gewährte
Thailand den USA Nutzungsrechte auf Flugplätzen für den Vietnamkrieg.
Die
ersten US-Soldaten bekommen
Erholungsurlaub in
Pattaya
(พัทยา).
Damit beginnt der
touristische
Aufstieg Pattayas zum
Zentrum des Sextourismus
in Thailand.
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1967 standen bereits 40.000
Mann der amerikaqnischen Streitkräfte in
Thailand. Die massenhafte Armutsprostitution, bis heute ein trauriges
Wahrzeichen Thailands, gilt als Folge der Stationierung der US Armee.
Die starke Präsenz US-amerikanischer Truppen in Thailand förderte die Entwicklung der Kommunistischen Partei, da sich viele
Thailänder als halb kolonialisiert fühlten.
1968 erfolgte eine Verfassungsreform mit erweiterten Vollmachten für den
Regierungschef und einer zusätzlichen Kammer für das Parlament. Wahlen
wurden 1969 durchgeführt.
1969 wurde das Oberkommando der Volksbefreiungsarmee Thailands ins Leben gerufen,
damit begann eine neue Phase im internen thailändischen Guerillakrieg.
In der Folge begannen bewaffnete Kämpfe in verschiedenen Gebieten von Nord-Thailand. Gleichzeitig formierten sich Streitkräfte im Süden, an der Grenze zu Malaysia, wo Gleichgesinnte aus der Kommunistischen Partei von Malaysia bereits agierten.
Im Juli 1969 wurden neun Mitglieder der KPT verhaftet, darunter ein hoher Funktionär des Zentralkomitees. Die thailändische Regierung feierte die Verhaftungen als wichtigen Sieg über den Kommunismus. |
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5.4 – 1973 bis 2005 –
Thailand zwischen Militärdiktatur und Demokratisierung
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Nach einer kurzen Phase mit einer
demokratischen Regierung übernahm Feldmarschall Kittikachorn nach einem
Staatsstreich am 17. November 1971 wieder die Macht in Bangkok.
Im Juni 1973 begannen
auf Bangkoks Straßen von Studenten organisierte Massendemonstrationen für
Demokratie mit bis zu 500.000 Menschen.
Am 14. Oktober
1973 wurden bei Studentenprotesten am Demokratiedenkmal in Bangkok 77
Demonstranten von der Armee brutal erschossen und über 800 Menschen
verletzt. Daraufhin intervenierte der König und ernannte den Rektor der Thammasat-Universität
" Sanya Dharmasakti" zum Ministerpräsidenten. Die Militärchunta drängte
er ins Exil. |
Foto: Studenten Demonstrationen 14.10. 1973
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Nach der
Wiederzulassung der Parteien 1974 und den anschließenden Wahlen wurde
Prinz Kukrit Pramoj Premierminister. Die neue Verfassung beschnitt die
Eingriffsmöglichkeiten der Regierung. Außenpolitisch musste Thailand auf
die kommunistische Machtübernahme in Laos, Vietnam und Kambodscha
reagieren und nahm diplomatische Beziehungen zur Volksrepublik China auf,
unter Preisgabe derjenigen zu Taiwan. Im Inneren musste sich die Regierung
in Thailand
gegen kommunistische Aufständische in der Provinz Nan wehren und separatistische
Bewegungen
im muslimisch geprägten Süden Thailands (Yala, Narathiwat, Pattani)
unterbinden.
In den folgenden Jahren litt das Land nicht nur an den Folgen des
Ölpreisschocks, sondern auch an den Flüchtlingsströmen aus Indochina.
Etwa 300.000 Menschen aus Laos, Kambodscha und Vietnam wurden in Lagern im Nordosten untergebracht.
Am 3. September 1974 nehmen die Regierungen der Deutschen Demoktratischen Republik (DDR) und des Königreiches Thailand diplomatische Beziehungen auf.
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Der Ministerrat der DDR fasst am
6. August 1982 einen Beschluß zur Entwicklung der ökonomischen und wissenschaftlich-technischen Beziehungen der DDR zu
Thailand, Indonesien, Singapur, den Philippinen, Malaysia und.
Das
Militär unternahm mehrere erfolglose Putschversuche, wurde aber an der
Regierung beteiligt. Man spricht von einer Art "Halbdemokratie".
Im März 1980 wurde General Prem als Premierminister gewählt und blieb
bis 1988 im Amt.
Aus den Wahlen am 9. Februar 2001 ist Thaksin Shinawatra als Sieger hervorgegangen.
Im Jahr 2002 wurde
Polizeioberst Thaksin
Shinawatra, der mit seiner Thai-Rak-Thai Partei
die Wahlen gewonnen hatte, Premierminister. Er übernahm das Amt von Chuan Leekpai.
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Demokratie Denkmal in Bangkok erbaut
1939
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2004,
26 Dezember - Die Westküste Thailands wird schwer von einem Seebeben in
der Andamannensee ausgelösten
Tsunami getroffen. In Thailand war besonders die touristisch erschlossene
Küste um Phuket
und Phi
Phi von den Flutwellen betroffen. Die offizielle Opferzahl liegt
bei 5.395, davon 2.248 Ausländer und 1.175 Opfer mit unbekannter
Nationalität. Von den 2.817 Vermissten sind 1.924 Thais (Quelle: UNO).
Ein norwegischer Diplomat gab an, alleine in Khao
Lak seien 4.000 Tote zu beklagen. Besonders betroffen waren auch
Urlauber aus Deutschland und Schweden mit jeweils über 500 Toten.
Von den zunächst vermissten mindestens 100 Tauchern konnten jedoch laut
AFP 80 gerettet werden. Das Urvolk der Morgan überlebte die Tsunami
Katastrophe komplett. In den Flutwellen starb auch der Enkel des
thailändischen Königs Poom Jensen.
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5.5 – 2005 bis 2009
– Thaksins Sturz – Putsch – Verfassungsreform – Rückkehr zur Demokratie
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2005
wurde bei den Wahlen am 6. Februar Thaksin Shinawatra
mit überwältigender Mehrheit in
diesem Amt bestätigt.
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Foto: Thaksin Shinawatra
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Während Demonstrationen
gegen Premierminister Thaksin Shinawatra im Frühjahr 2006 trugen viele
der Demonstranten gelbe Stirn- und Armbänder, um ihre Verbundenheit zum König
und ihren Vorwurf gegen Thaksin, nicht königstreu (genug) zu sein,
Ausdruck zu verleihen.
Am 19. September 2006 kam es zu einem Putsch in Bangkok. Panzer rückten in das Stadtzentrum ein und umstellten Regierungsgebäude und besetzten mehrere Fernsehsender.
Polizei und Militärkräfte erklärten die Ablösung des Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatras.
Das Parlament, die Regierung und das Verfassungsgericht wurden aufgelöst und die Pressefreiheit eingeschränkt. König Bhumibol sicherte den Putschisten am 20. September seine Unterstützung zu. |
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Foto: Anlässlich des 60-jährigen Thronjubiläums
fanden in Bangkok im Jahr 2006 umfangreiche Feierlichkeiten mit
Monarchen aus aller Welt statt.
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Foto: Abhisit Vejjajiva
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Am 1. Oktober 2006 wurde der neue, vom Rat für demokratische Reformen vorgeschlagene Premierminister Surayud Chulanont durch den König bestätigt.
Am 23. Dezember 2007 fanden wieder freie Wahlen statt, aus denen die Phak Palang Prachachon (PPP), eine Nachfolgepartei von Thaksins Thai Rak Thai, unter Samak Sundaravej als Siegerin hervorgegangen ist.
Die Demokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Abhisit Vejjajiva wurde zweitstärkste Partei.
Am 15. Dezember 2008 wurde der Oppositionspolitiker Abhisit Vejjajiva zum Premierminister gewählt. Abhisit hatte sich zur Besetzung der Flughäfen, die einen dramatischen Einbruch der thailändischen Wirtschaft, insbesondere im Tourismus, zur Folge hatte, neutral verhalten.
Die Politik des früheren Premierministers und Medienmoguls Thaksin Shinnavat hat das Land seit
diesen Jahren tief gespalten. |
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5.6
– Frühjahr 2010 –
Politische Unruhen –
Demonstrationen der Rothemden
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Die Unruhen der protestierende Rothemden begannen mit Massendemonstrationen am 12. März 2010 und wurden am 19. Mai um fünf Uhr morgens von den Sicherheitskräften gewaltsam beendet. Währenddessen besetzten bis zu 150.000 Demonstranten wochenlang das Geschäftsviertel
Silom in
Bangkok, errichteten Barrikaden aus brennenden Autoreifen und lieferten sich Kämpfe mit der Polizei und der Armee. Die Regierung rief den Ausnahmezustand in Bangkok und mehreren thailändischen Provinzen aus.
Die deutsche Botschaft wurde während der Rothemden Demontrationen in
der Sathorn Road zeitweilig geschlossen.
Die sogenannten Rothemden (UDD Partei), Unterstützer der PPP Partei (Phak Palang
Prachachon), eine Nachfolgepartei von Thaksins Thai Rak Thai Partei (
Thai liebende Thai) stammen vorwiegend aus den ländlichen Regionen und sind zumeist Anhänger des ehemaligen Regierungschefs Thaksin
Shinawatra. Sie fordern den Rücktritt von Abhisit, der ihrer Meinung nach nicht legitim an die Macht gekommen ist. |
Foto: Demonstrierende Rothemden in Bangkok
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Die moderne thailändische Geschichte ist gekennzeichnet durch den Kampf
zahlreicher Familien um Macht und Einfluss im Lande, insgesamt 50
verschiedene Parteien ringen im "Experiment Demokratie" um die
Gunst der Wähler.
Trotz
der zeitweise massiven Einwirkung des Militärs blieb jedoch die Monarchie
unangetastet, sie hat sich bisher als belastbares Bindeglied Thailands
erwiesen. Die individuelle Freiheit der Bevölkerung ist im Vergleich mit
den anderen Ländern in Südostasien sehr groß. Thailand ist heute auf
einem steinigen Weg eine stabile Demokratie mit thailändischen Besonderheiten
zu werden.
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5.7 – Dezember 2010
– Thailand feiert den kranken König Bhumibol Adulyadej an seinem 83. Geburtstag
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Foto: Kronprinz Maha Vajiralongkorn
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Der seit 62 Jahren regierende Monarch König
Bhumibol sagte im Dezember 2010 die traditionelle Ansprache ab.
Erstmals seit seinem Thronantritt hat der thailändische König Bhumibol
Adulyadej auf seine traditionelle Rede am Vortag seines 83. Geburtstags am
5. Dezember 2010 verzichtet.
Kronprinz Vajiralongkorn begründete in letzter Minute die Absage:
"Sein König sei etwas krank".
Der in
Thailand nicht ganz unumstrittene Kronprinz Vajiralongkorn wandte sich in Vertretung des Königs Bhumibol an die Öffentlichkeit
und überbrachte in seiner Ansprache gute Wünsche und Gesundheit an das
thailändische Volk.
Trotz seiner gesundheitlichen Verfassung hielt
der König am Geburtstag selbst eine öffentliche Audienz ab und gewährte dem thailändischen Premierminister Abhisit Vejjajiva sowie verschiedenen anderen Würdenträgern die Ehre in Gegenwart seiner Majestät persönlich zu gratulieren. |
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Zehntausende von Menschen in rosafarbigen Hemden hatten sich danach auf den Straßen von Bangkok versammelt, um dem König ihren Respekt zu erweisen und "Lang lebe der König" zu rufen, während die Wagenkolonne des Königs vorbeifuhr, um ihn zurück zu seiner Residenz im Siriraj Krankenhaus zu bringen.
König Bhumibol und Königin Sirikit gelten als unantastbar. Schon die kleinste Kritik am König und der königlichen Familie gilt
in Thailand als Majestätsbeleidigung und diese wird streng bestraft.
Er wird von 99% der Thais bis in das entfernteste Bauerndorf im Issan als Vater aller 65-Millionen Thailänder geliebt,
verehrt und bewundert. Über Schwere und Art seiner Krankheit der zentralen Persönlichkeit im zerrissenen Thailand darf
deshalb offiziell nicht spekuliert werden.
Nach den blutigen Unruhen im Jahre 2010 ruhen
deshalb auf dem König alle Hoffnungen Thailands, der sich immer rastlos dem Aufbau seines Landes
gewidmet hat. Es ist wie eine Beschwörung, wenn die Thailänder zu seinem Geburtstag auf Plakaten, in Grußbotschaften, Anzeigen, im Internet,
im Fernsehen in Reden und Konzerten den Wunsch und die Hoffnung formulieren:
"Long live the King".
Denn der Tod des kranken Königs kann Thailand womöglich in eine neue militärische und blutige
Machtprobe stürzen.
Thronfolger Maha Vajiralongkorn
und die königliche Familie vertritt seit 2010 immer mehr König Bhumibol bei
öffentlichen Auftritten und königlichen Zeremonien. König Bhumibol könnte
aber auch seine Tochter zur Nachfolgerin bestimmen. Thailand hat eine
konstitutionelle Monarchie, doch hat der Monarch anders als in den europäischen
Königshäusern enorme Macht, nicht zuletzt als moralische Institution.
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5.8 – August 2011 – Thailands
neue Ministerpräsidentin heißt Yingluck Shinawatra – Die
Gewaltwelle im Süden
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Foto: Yingluck Shinawatra
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Im August 2011 wurde die 44
jährige Yingluck Shinawatra von der 2007 gegründeten Pheu-Thai-Partei
(„Partei für Thais“) mit 296 von 500 Stimmen durch das Parlament
zur Premierministerin von Thailand gewählt.
Die Geschäftsfrau und jüngste Schwester des ehemaligen
Ministerpräsidenten und reichsten Mannes des Landes Thaksin Shinawatra
gilt als schwer vermögend.
Auch fast zwei Drittel der Minister im neuen thailändischen
Regierungkabinett sind Millionäre.
Im Herbst 2011 überschwemmte der Chao
Phraya Fluß (Thai:
แม่น้ำเจ้าพระยา
die zentralen Provinzen Ayutthaya (อยุธยา)
und Pathum Thani (ปทุมธานี).
Die Flut erreichte im November die Hauptstadt, besonders betroffen war
der Stadtteil Bangkok Rangsit (รังสิต). |
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Im Juli 2012 besucht Ministerpräsidentin Yingluck Sinawatra offiziell Deutschland
und trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel.
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Am 18.08.2012 feiert Königin Sirikit ihren 80.Geburtstag und begnadigt 10.000 Häftlinge.
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Große Probleme bereitet der Regierung der Terror von für Autonomiekämpfenden muslimische Separatisten im Süden von Thailand. Es vergeht kaum eine Woche in den Südprovinzen Had Yai,
Yala, Pattani und Narathiwa ohne blutige Bombenanschläge auf Schulen, Bahnhöfe und andere öffentliche Einrichtungen.
Die weiter nördlich liegenden Urlaubsgebiete Krabi, Phuket und Koh Samui sind bisher von Terroranschlägen verschont geblieben.
Von Thailands mächtigen Militär Generälen wird eine Autonomie der muslimischen Provinzen strikt ablehnt. Die Regierung unter Premierministerin Yingluck Shinawatra versucht
im Dialog mit den Rebellen nach einer Lösung. Am 28. Febraur 2013 unterzeichnet Thailand in Kuala Lumpur (Malaysia) ein Abkommen über Friedensgespräche mit der separatistischen südthailändischen National Revolutionären Front "Barisan Revolusi Nasional" (BRN).
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Die Regierung mit der ersten Frau an Thailands Spitze erhöhte im Januar 2013
den Mindestlohn auf 300 THB / Tag.
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Ministerpräsidentin Yingluck und der Kommissionpräsident der Europäischen Union José Manuel Barroso vereinbaren im März 2013
bei einem Treffen in Brüssel offizielle Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Thailand und der EU.
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5.9
– 13. Oktober 2016 – König Bhumibol Adulyadej verstorben -
Prinz Vajiralongkorn wird Thronfolger
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Foto: König Bhumibol Adulyadej
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Am 13.10.2016 ist seine Majestät König Bhumibol Adulyadej nach langem Krankenhausaufenthalt
in Bangkok im Alter von 88 Jahren gestorben.
Als Staatsoberhaupt hat König Bhumibol 70 Jahre lang das südostasiatische Land
geführt und gestaltet.
Wie der Regierungschef von Thailand, Prayut Chan-o-cha, am selben Tag im Fernsehen bekannt gab folgt der 64-jährige Kronprinz
Maha Vajiralongkorn seinem Vater auf den Thron.
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Der Thronfolger hat seine Ernennung als königlicher Erbe bereits angenommen, bat aber für die Krönung um Zeit, um mit seiner Trauer zurechtzukommen und seinen Kummer an der Seite des Volkes in dieser Zeit auszudrücken.
Der 64-jährige Kronprinz Maha Vajiralongkorn will
auch die Nachfolge seines Vaters erst in etwa einem Jahr antreten.
Bis
dahin ist der 96-jährige Vorsitzende des Kronrats General Prem Tinsulanonda der
Regent Thailands.
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Eine
Bildergalerie zum Leben von Bhumibol Adulyadej
finden Sie hier →
König Bhumibol |
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6.0
– 01. Dezember 2016 - Thailand hat einen neuen König - Rama X
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50 Tage nach dem Tod von König Bhumibol wurde in Thailand sein Sohn offiziell vom königlichen Hof als neuer König ausgerufen. Am 1. Dezember 2016 übernahm in Bangkok Kronprinz Maha Vajiralongkorn die Regentschaft über das südostasiatische Land. Der 64-Jährige ist der zehnte König der Chakri-Dynastie.
Sein formaler Titel ist Rama X. Nach seiner Proklamation zum neuen Monarchen wurden in allen buddhistischen Tempeln des Landes Trommeln geschlagen und Glocken geläutet. Die feierliche Krönungszeremonie wird nach der Beisetzung seines Vaters im kommenden Jahr stattfinden.
Die buddhistischen Trauerrituale mit Gebeten und Gesängen
für den verehrten König Bhumibol dauern 100
Tage.
Es wurde ein Jahr Staatstrauer angeordnet. Erst danach wird der König verbrannt und
der Nachfolger offiziell gekrönt. |
Foto: König Maha Vajiralongkorn |
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Das
moderne Thailand chronologisch:
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1939
Phibun Songkram benennt Siam in Thailand um,
seit dem 10.Dezember die thailändische Nationalhymne (Phleng Chat) wird
eingeführt (Komponist Peter Feit)
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Dezember
1938 - Juli 1944 Premierminister ist Field Marshal Pibulsonggram
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1939
Aufstellung des Demokratie Denkmal in Gedenken zur Einführung der
Konstitutionellen Monarchie (1932)
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1940
-1949 Thailand wird wieder Siam genannt.
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1940
In der Hoffnung, die einst an die Briten und Franzosen verlorengegangenen
Gebiete zurück zu erobern, verbündet sich die thailändische
Militärregierung mit Deutschland und Japan, und Thailand wird
Durchzugsgebiet der Japaner nach Birma (heute Myanmar), Malaysia und
Singapur.
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1940
Thailand marschiert nach Frankreichs Niederlage gegen die Deutschen in
Laos und Kambodscha ein
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1941
Invasion der Japaner, Premierminister Phibun kollabopriert mit den
Japanern, es bildet sich eine "Free-Thai-Bewegung" um Pridi
Phanomyong
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1941
Japanische Truppen marschieren in Bangkok ein
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Juni
1942 - Oktober 1943 ca. 200 000 Zwangsarbeiter und ca. 62 000
Kriegsgefangene bauten die zerstörte Bahntrasse durch den Dschungel der
strategisch wichtigen Bahn Line Thailand - Burma. Mehr als 90 000
Zwangsarbeiter starben dabei infolge der unmenschlichen Bedingungen beim
Bau
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1942
1. Parteitag der CPT, Neugründung der kommunistischen Partei. Beginn von
Anti-japanischen Aktivitäten.
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August
1944 - August 1945 Premierminister: Khuang Aphaiwong
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19.02.1945
Die South-East-Asia Collective-Defense-Treaty Organization (SEATO) tritt
am als Verteidigungspakt gegen das kommunistische vordringen in Kraft
(Thailand ist Mitglied)
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August
1945 - September 1945 Premierminister: Tawee Boonyaket
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September
1945 - January 1946 Premierminister: M.R. Seni Pramoj
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1945
Friedensvertrag mit den Alliierten
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1945
Die CPT bildet eine offene Anti-Japanische Vereinigung auf deren Druck
Regierungstruppen die Japaner im Sueden Thailands angreifen, vorübergehende
Inhaftierung von Phibun Songkhram
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Januar
1946 - März 1946 Premierminister: Khuang Aphaiwong
-
März
1946 - August 1946 Premierminister: Pridi Banomyong
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9.6.1946
König Mahidol wird ermordet (im Alter von 21 Jahren)
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August
1946 - November 1947 Premierminister: Admiral Thamrong Nawasawat
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1946
Erste freie Wahlen, Pridi Phanomyong wird Premierminister.
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Mysterioeser
Tod von Koenig Amanda (Rama VIII), der mysterioese Tod ist ausschlaggebend
für Rücktritt von Premierminister Pridi.
Koenig Bhumipol folgt Amanda. Die CPT wird auf Druck der Sowjetunion
wieder zugelassen. Phibun wird freigelassen.
1946 Phibun tritt zurück, Pridi Phanomyong bildet eine neue Regierung.
Westprovinzen Kambodschas mit Angkor Wat werden endgültig
zurückgegeben
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November
1947 - April 1948 Premierminister: Khuang Aphaiwong
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08.11.1947
Phibun stürzt mit dem Militaer die Übergangsregierung, gestützt von
Sarit Thanarat (Armeegeneral) und Phao Siriyanon (Polizeigeneral).
Amerika unterstützt Thailand auf Grund der Antikommunistischen
Regierung.
Thailand erkennt das Bao-Dai-Regim in Suedvietnam an und bekommt daraufhin
amerikanische Hilfe und auf die Wiedergutmachung wird verzichtet.
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April
1948 - September 1957 Premierminister: Field Marshal Pibulsonggram
-
September
1957 - Dezember 1957 Premierminister: Pote Sarasin
-
1950
Beginn des Korea Krieges, als Gegenleistung für die Solidaritaet der
thailändische Regierung erhält das Land erhebliche Kredite von der
Weltbank.
Die USA sichern sich Ihre Position durch Errichtung von Militärbasen als
Schutzwälle gegen China und Indonesien.
Die USA beginnt mit ihrer umfangreichen Miltärhilfe.
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28.4.1950
Bhumiphol und Sirikit heiraten. Beide werden bereits am 5. Mai 1950 in
Bangkok gekrönt
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05.04.1951
Ubol Rantana (Königs-Tochter) in der Schweiz, Lausanne, geboren
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1952
Geburtsjahr von Kronprinz Vajiaralongkorn
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1954
Verteidigungspakt mit der USA, Bangkok wird SEATO Zentrale
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1955
Geburtsjahr von Prinzessin Sirindhorn
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1957
Geburtsjahr von Prinzessin Chulabhorn
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1957
Sarit Thanarat stürzt Phibun läutet die "samai pattana"
genannte Modernisierung ein. Phibun und Phao setzen sich ins Exil ab,
General Thanom Kittikachom wird Premierminister und General Praphat
Charusathin zum Chef der Polizei.
Anschließend verlässt Sarit Thailand für ein einjährigen Klinikaufenthalt
in Washington.
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Januar
1958 - Oktober 1958 Premierminister: General Thanom Kittikachorn
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1958
Sarit Thailand kommt nach Thailand zurück und konsolidiert seine Macht
mit dem Putsch vom 20. Oktober 1958 (Sarit-Diktatur), Thailand steht nun
unter Kriegsrecht, die Nationalversammlung wird aufgelöst und die
Verfassung aufgehoben. Die Presse wird zensiert, sämtliche
Massenorganisationen verboten. Unter der Beschuldigung
"Kommunisten" zu sein werden oppositionelle Politiker,
Akademiker, progressive Schriftsteller, arretiert, bestenfalls ins Exil
geschickt, schlimmstenfalls ohne Gerichtsverfahren hingerichtet.
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1958
Thanom Kittikachorn neuer Premierminister
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Oktober
1958 - Dezember 1963 Premierminister: Field Marshal Sarit Thanarat
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1959
Sarit putscht wieder
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1959
Sarit Thanarat´s Partei wechselt den Namen von Militärpartei zu
Revolutionärer Partei
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1959
General Sarit wird nach einer neuen Verfassung neuer Premierminister
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1960
verbietet Sarit Thanarat die Prostitution
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1959
Opium Gewinnung wird verboten, blühte aber während des Vietnam-Kriegs
wieder auf
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1960
Bhumiplol besucht u.a. Deutschland
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1960 Gründung des Goethe-Institut Bangkok
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1961
Mit fremden Geldern werden Hilfsprogramme gestartet um in die ärmsten
Region Thailands dem Isaan die Zivilisation zu bringen. Hierbei geht es
weniger um die Verbesserung des Lebensstandards als vielmehr um die
Erschliessung der strategisch wichtigen Region. Da diese Region auf Grund
seiner Nähe zu Vietnam als mögliche Aufmarschbasis der Kommunisten
betrachtet wird. Tatsächlich hat kommunistische Agitation im Nordosten
Thailands eine lange Tradition. Ho Chi Minh hatte hier Anfang der 30er
Jahre bei seinen Landsleuten, die auch heute noch eine Zahlenmäßig
starke Minderheit bilden, Unterschlupf gefunden und zeitweise das Hauptquartier
der CPV hierher verlegt. Die laotische Guerilla hatte hier ihr Rückzugsgebiet
und fast sämtliche oppositionellen Politiker kommen aus dieser Region.
Isaan ist ein Synonym für Widerstandskampf und Opposition.
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1962 Unterzeichnung
des Luftverkehrsabkommens mit Deutschland,
Gründung der Deutsch-Thailändischen Gesellschaft.
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1962
Die USA stationieren Truppen in Thailand, zeitweilig sind bis zu 50 000
US-Soldaten in Thailand stationiert.
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1963
Tod von Sarit. Sarits Repressionspolitik wird von den
"Drei-Tyrannen" Thanom, Praphat und Narong, einer Verkoerperung
von Korruption, Nepotismus und Amtshaeufung (Feldmarschall Thanom wird
Premierminister, Aussen- und Verteidigungsminister sowie Oberbefehlshaber
der Streitkräfte, seinem Sohn Narong überträgt er das Oberkommando über
ein "Kommitee zur Aufdeckung von Korruption" und Narongs
Schwiegervater Praphat bekleidet u.a. den Posten des Innenministers und
kontrolliert somit alle Grenzposten und über 250.000 bewaffnete
Polizisten, die als Privatarmee eingesetzt wurde und in seiner Macht stand
die Provinzgouverneure ein- bzw. abzusetzen), fortgeführt. Der Reichtum
des Trios war legendär.
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Gründung der Deutschsprachigen Schule Bangkok (heute: Swiss School Bangkok)
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Dezember
1963 - Oktober 1973 Premierminister: General Thanom Kittikachorn
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1964
Beginn des Vietnamkrieges. Im Vietnam-Krieg ist Thailand Stützpunkt für
die Amerikaner. Von Udon Thani, Ubon Ratchathani oder U-Tapao aus wurden
viele verheerende B52-Bombereinsätze in Vietnam und Laos geflogen.
-
1967
Thailand wird Mitglied in der ASEAN
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Oktober
1973 - Januar 1975 Premierminister: Sanya Dharmasakti
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1973 -
1976 Studentenaufstände in Bangkok
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1973
Im Oktober kommt es zum Massaker an den Studenten. Oktober 1973
protestieren Hunderttausende gegen die Verhaftung oppositioneller
Studentenführer. 71 Menschen wurden wahllos erschossen und mehrere
Hundert verletzt; erbitterte Straßenkämpfe folgten. Kittikachorn, Prapas
und Narong flohen ins Ausland. König Bhumipol verkündete den Rücktritt
des Militärregimes und die Einsetzung des Rektors der
Thammasat-Universität, Sanya Dharmasakti, als neuen Premier. Ein Jahr
nach dem blutigen Massaker verkündete der König eine neue Verfassung.
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1975,
Frühjahr, es fanden die ersten freien Wahlen statt, die keine tragfähige
Mehrheit brachte
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Februar
1975 - März 1975 Premierminister: M.R. Seni Pramoj
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März
1975 - April 1976 Premierminister: M.R. Kukrit Pramoj
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1976,
Oktober, das Militär übernahm wiederum die Macht
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April
1976 - Oktober, 1976 Premierminister: M.R. Seni Pramoj
-
Oktober
1976 - Oktober 1977 Premierminister: Thanin Kraivixien
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1977
war General Kriangsak Premier, der sich durch eine Reformpolitik nach
innen und einer Ausgleichspolitik nach außen von seinen Vorgängern
unterschied
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November
1977 - Februar 1980 Premierminister: Gen. Kriangsak Chomanand
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1979 -
1989 Dritter Indochina Krieg in Kambodscha, Thailand unterstützt aus
taktischen Gründen die kommunistische Regierung
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1980
Rücktritt von General Kriangsak.
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1980,
3. März - Nach einem unblutigen Regierungswechsel wird General Prem
Tinsulanonda neuer thailändischer Regierungschef.
-
März
1980 - April 1988 Premierminister: Gen. Prem Tinsulanond
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1.
April 1981 besetzten eine Gruppe jüngerer Offiziere unter Führung von
General San Chipatima verschiedene wichtige Regierungseinrichtungen in
Bangkok. Die Putschisten behaupteten, sie stünden der herrschenden
Militär-Clique kritisch gegenüber und unterstützten eine
Demokratisierung Thailands.
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1987
In Betriebnahme des International Airport "Don Muang" in Bangkok
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1988
Demokratische Parlamentswahlen, amtierende Regierung Chatichai Choohavan
-
April
1988 - Februar 1991 Premierminister: Gen. Chatichai Choonhavan
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1988
Exportverbot für Holz durch einen Erlass von König Bhumibol
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Januar
1990 dem saudi-arabischen Kronprinzen werden von einem thailändischen
Gastarbeiter (rund 250.000 Thais sind in Saudi-Arabien zumeist als
Hausangestellte beschäftigt) etwa 100 Kilo Juwelen im Wert von fast 32
Millionen Mark gestohlen. Die thailändische Polizei stellt den Schatz
sicher, doch bei der Übergabe an den Besitzer stellt sich heraus, das die
meisten Edelsteine nur noch wertlose Fälschungen sind und außerdem drei
Viertel gänzlich fehlen. Bei den Ermittlungen in diesem
Korruptionsskandal werden in der Folgezeit mindestens fünfzehn Personen
(Saudis und Thais) ermordet. (Die Juwelen sind bis heute nicht wieder
aufgetaucht.)
-
23.2.1991
Putsch durch Suchinda Kraprayoon gegen Chatichai, im Oktober kommt es zur
Neuwahlen und einige Wochen später wird Suchinda Kraprayoon
Ministerpräsident. Die 15. Verfassung des Landes tritt in Kraft
-
Februar
1991 - April 1992 Premierminister: Anand Panyarachun
-
1992,
Februar. Laos und Thailand unterzeichnen einen Freundschafts- und
Kooperationsvertrag.
-
April
1992 - Mai 1992 Premierminister: Gen. Suchinda Kraprayoon
-
17. -
20.05.1992 "Black May" - blutige Unruhen. Im Mai kommt es zu
Unruhen wobei 140 Menschen durch die Kugeln des Militär sterben, worauf
Bhumipol der Regierung die Unterstützung versagt welche daraufhin
zurücktritt. Neuwahlen im September, Rechtsanwalt Chuan Leekpai wird
neuer Premierminister.
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Juni
1992 - September 1992 Premierminister: Anand Panyarachun
-
September
1992 - Juli 1995 Premierminister: Chuan Leekpai
-
1993,
September - Ein Gesetzentwurf zur harten Bestrafung von Sex mit
Minderjährigen (unter fünfzehn Jahren) wird vorgelegt. In Thailands
Bordellen soll es ungefähr 700.000 Prostituierte geben. Die Mädchen sind
meist die einzige „Verdienstquelle“ für ihre in bitterster Armut
lebenden Verwandten auf dem Lande. Die Zahl der an Aids Erkrankten ist
mittlerweile auf über 600.000 angestiegen.
-
8.
April 1994 - Die von Australien finanzierte „Freundschaftsbrücke“ in Nong
Khai über den Mekong nach Laos nahe der laotischen Hauptstadt
Vientiane wird als erste Verkehrsverbindung zwischen den beiden Ländern
feierlich eröffnet. Mit einer Gesamtlänge von fast 4.200 Kilometern ist
der Mekong, der im Hochland von Tibet entspringt und ins Südchinesische
Meer mündet, der längste Fluss Südostasiens. Rund 900 Kilometer bilden
die Grenze zwischen Laos und Thailand.
-
4.
Januar 1995 - Die thailändische Nationalversammlung stimmt für eine
Änderung der Verfassung, die die Gleichberechtigung der Frau festlegt,
das Wahlalter von 21 auf 18 Jahre senkt sowie die Macht des Militärs
zugunsten der Demokratie weiter einschränkt.
-
1995
Im Mai tritt Chuan Leekpai nach einem Korruptionsskandal zurück. Im Juli
Neuwahlen und Banharn Silap-Archa wird für ein Jahr neue Premierminister
bis auch er wegen Korruption zurücktreten muß.
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13.
Juli 1995 - Die den Militärs nahestehende Chart-Thai gewinnt die Wahlen
über die Democratic Party unter Chuan Leekpai – wie immer war es zu
Unregelmäßigkeiten wie Stimmenkauf und Bestechung gekommen. König
Bhumibol Adulyadej ernennt den Chart-Thai-Vorsitzenden Banharn Silpa Archa
zum neuen Regierungschef Thailands.
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Juli
1995 - November 1996 Premierminister: Banharn Silpa-Archa
-
November
1996 - November 1997 Premierminister: Gen. Chavalit Yongchaiyudh
-
1996
neuer Regierungschef wird General Chavalit Yongchaiyudh
-
1996,
13. März - Ein 38jähriger Deutscher wird in Thailand wegen sexuellen
Mißbrauchs von Kindern zu 45 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil soll als
eine Warnung an Sextouristen verstanden werden.
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Januar
1999 eskalierten Disputes um bis ungeklärte maritime Befugnisse in der
Andaman Sea zw. Thailand und Myanmar, es kam zum Schusswechsel zwischen
einem Armeeschiff und zwei burmesischen Fregatten
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1997,
15. September - Aufgrund der seit Wochen wütenden Waldbrände –
Brandrodungen waren wegen starker Winde außer Kontrolle geraten – auf
den Inseln Borneo, Sulawesi und Sumatra sowie Neuguinea erreicht die
Luftverschmutzung in den südostasiatischen Staaten Singapur, Malaysia,
Indonesien, Thailand, Brunei, Papua Neuguinea sowie auf den Philippinen
gesundheitsgefährdende Rekordwerte. Örtlich beträgt die Sicht nur noch
zwischen zehn und 50 Meter; Millionen Menschen leiden bereits an
Entzündungen der Atemwege; viele Schulen, Fabriken und Behörden müssen
vorübergehend geschlossen werden. Ein Ende der Brandkatastrophe wird erst
mit Beginn der Regenzeit Anfang November erwartet.
-
November
1997 - Februar 2001 Premierminister: Chuan Leekpai
-
2000
- 50. Thronjubiläum von Bumibol
25. Januar 2000 - Beim Sturmangriff thailändischer Soldaten und
Polizisten auf das seit dem Vortag von einem Rebellenkommando des
Karen-Volkes aus dem Nachbarland Myanmar besetzte Krankenhaus in Rat Buri
werden nach Angaben der Behörden zehn der Geiselnehmer erschossen,
während alle Geiseln unverletzt bleiben. Weitere sechs Rebellen sollen
sich auf der Flucht befinden. „Wir können nicht zulassen, daß
irgendwelche ausländischen Truppen die Souveränität Thailands verletzen“,
rechtfertigt der Befehlshaber der Einsatztruppe die Aktion.
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3.7.2000,
als 60 laotische Rebellen und bezahlte thailändische Dorfbewohner einen
Checkpoint in der südlichen laotischen Provinz Champassak angriffen,
wobei fünf Rebellen von der laotischen Armee erschossen wurden und viele
über die Grenze nach Thailand flüchteten, kamen seitens der laotischen
Regierung erneut Anschuldigungen auf, die thailändische Regierung würde
bewaffneten Anti-Vientiane-Gruppen den Aufenthalt und
Operationsmöglichkeiten gegen die seit 1975 bestehende Volksrepublik von
thailändischem Boden aus gewähren
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2000,
26. November - Am zweiten Tag des vierten, in Singapur stattfindenden
informellen Gipfeltreffens des „Verbands Südostasiatischer Staaten“
(ASEAN), nehmen neben den Staats- und Regierungschefs der zehn
Mitgliedsstaaten (Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar,
Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) auch die Regierungschefs der
VR China, Japans und Südkoreas teil („Asean-+3- Forum“). Hauptthemen
der Konferenz sind die Schaffung der Freihandelszone (AFTA) bis 2010 und
die möglichst rasche Integration der vier ärmsten Mitgliedsstaaten
Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam. Singapur will Ausbildungszentren
für Informationstechnologie in den vier Ländern einrichten und
Stipendien für Studenten aus diesen Staaten bereitstellen. Zur
Beschleunigung des Fortschritts in der Region sollen die Städte Singapur,
Kuala Lumpur, Bangkok, Shanghai, Tokio und Seoul zu einem „Asiatischen
E-Gürtel“ vernetzt werden. Zudem soll bis 2006 die transasiatische
Eisenbahn von Singapur nach Kunming, die sieben ASEAN-Staaten mit
Süd-China verbindet, gebaut werden.
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9.2.2001
Thaksin Shinawatra wird Ministerpräsident
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16.02.2001
Zunehmende Spannungen an der Grenze zwischen Thailand und Myanmar -
Schußwechsel an der Grenze zu Myanmar (Burma), der zwei Thais das Leben
kostete
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2001,
3. März - Eine Boeing 737 der Thai Airways brennt kurz vor dem Start auf
dem Flughafen von Bangkok völlig aus, als es beim Test der Triebwerke zu
einer Explosion kommt und sich die Flammen sekundenschnell ausbreiten. Ein
Steward kommt ums Leben, sieben weitere Crew-Mitglieder werden schwer
verletzt. Die Passagiere, darunter auch der seit Januar amtierende
thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra, waren noch nicht an
Bord gegangen. Die Ermittler gehen von einem Bombenanschlag der
Drogenmafia auf den Regierungschef aus, der den Drogenhändlern im „Goldenen
Dreieck“ (Grenzbereich Thailand-Myanmar-Laos) den Kampf angesagt
hat.
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2001,
2. August - Das Verfassungsgericht in Bangkok spricht den populären
Regierungschef Thaksin Shinawatra von dem Vorwurf frei, Aktienbesitz im
Wert von mehreren Millionen US-Dollar verschleiert zu haben. Im Falle
eines Schuldspruchs hätte dem erst seit Januar amtierenden
Premierminister – er gilt als der reichste Industrielle Thailands –
der Ausschluß aus allen politischen Ämtern für bis zu fünf Jahre
gedroht.
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2002 wurde Polizeioberst
Thaksin Shinawatra Premierminister
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2004 Januar - Die Regierungspartei unter Premierminister Dr. Thaksin Shinawatra
erzielt bei den Parlamentswahlen eine Mehrheit von über zwei Dritteln der
Sitze und regiert in der Folge allein.
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2004,
26.Dezember - Die Westküste wird schwer von einem Seebeben in der
Andamannensee ausgelösten Tsunami getroffen.
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2006 Thaksins Sturz
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2007 Freie Wahlen - Abhisit Vejjajiva
wird Ministerpräsident
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2008 Besetzung des Flughafen
Suvarnabhumi in Bangkok durch die "Gelbhemden"
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2008 wurde das 150-jährige Bestehen der
Deutsch-Thailändischen Beziehungen gefeiert.
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2010 März bis Mai - Schwere Politische Unruhen in Bangkok
- Wochenlange Demonstrationen der "Rothemden". Bei den Unruhen starben 86 Menschen.
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2010 Dezember - Thailand bangt
um König Bhumibol Adulyadej - Der seit 62 Jahren regierende Monarch König
Bhumibol sagt die traditionelle Ansprache ab
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2016 - Am 13.Oktober ist König Bhumibol Adulyadej verstorben - Kronprinz Vajiralongkorn
folgt im auf dem Thron
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2016, 01. Dezember - Thailand proklamiert
den neuen König Maha Vajiralongkorn als Rama X
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