Ungewollt wurde ich Zeuge folgender Unterhaltung eines Ehepaares ...
Die Tricks der Thai Ladys - Thailand Lady Story
- Ein Artikel von Wolfgang Payer -
Er: "Tilack, ... was heisst eigentlich: Tschan büa Samie läo?"
Sie: "Ach Darling, woher hast du denn sowas schon wieder? Ich weiss nicht, wie ich dir das erklären soll. Das ist viel zu kompliziert. Dafür gibt es kein deutsches Wort."
Er: "Ich habe gehört, wie Du das vorhin ein paar Mal zu Deiner Freundin gesagt hast und möchte gern wissen, was es bedeutet. Außerdem hast du immer
Yah-gann, Yah-gann gesagt. Was meinst du damit?"
Sie: "Du Dummerchen! Da wirst du wohl irgendwas falsch verstanden haben, und außerdem ist es nicht wichtig!"
Er: "Na gut, Tilack, ... wenn du meinst!"
Er noch mal: "Wolfgang! du sprichst doch Thai. Kannst du mir das erklären?"
(Sie sieht mich böse an, und mir ist klar, dass ich mir die Erklärung besser verkneife)
Ich: "Lass dir das von Deiner Frau erklären!"
Er: "Das tut sie aber nicht!"
Ich: "Dann kann ich dir auch nicht helfen. Musst Du eben selber Thai lernen!"
Er frustriert: "Hmmmm!"
Ende des Dialoges!
Hätte ich ihm sagen sollen, dass seine Frau ihrer Freundin sagte, dass sie von ihrem Mann die Nase voll hat und sich scheiden lassen will? Gott bewahre!
In einem meiner Artikel hatte ich bereits schon mal erwähnt, dass es noch immer Thai gibt, die nicht gerade sehr begeistert sind, wenn ihre Partner oder Ehemänner sich bemühen, die thailändische Sprache zu erlernen.
Eigentlich unverständlich, denn man sollte doch annehmen, dass es für beide Parteien nur von Vorteil wäre, wenn jeder auch die Heimatsprache des anderen sprechen und verstehen könnte. Würde es doch der gegenseitigen Verständigung sehr zu Gute kommen und der Beziehung förderlich sein.
Aber des öfteren hörte ich Thai folgendes sagen: "Farang ruh mark - Mai die!" (Bedeutet: Es ist nicht gut, wenn Farangs zuviel wissen). Oder anders ausgedrückt: Nur ein dummer Farang ist ein guter
Farang!
Vor 15 Jahren - als ich mich darum bemühte Thai zu lernen - war dies nicht viel anders. Wie beneidete ich doch meine Kumpels Gerd und Lothar, wenn ich hörte, wie unproblematisch sie sich in der Thaisprache unterhalten konnten. Das wollte ich auch können. Meine damalige Thai-Freundin legte mir aber alle nur erdenklichen Steine in den Weg, wenn ich Anstalten machte Thai zu lernen. Hatte ich mal eine Frage oder bat ich sie mir das eine oder andere Wort zu übersetzten, sagte sie immer nur, dass man das nicht auf Deutsch erklären könne. War für mich kaum vorstellbar, denn da sie ganz passabel Deutsch sprach, war es wahrscheinlicher, dass sie es mir nicht erklären wollte. Besonders fehl am Platze fühlte ich mich immer dann, wenn wir bei ihren Freundinnen zu Besuch waren, alle sich köstlich amüsierten und ich wie ein dummer Dödel in der Ecke saß und kein Wort verstand. Zwar hörte ich zeitweise meinen Namen
(wußte also, dass sie über mich redeten), aber als ich sie fragte, was es denn über mich zu bereden gäbe, gab sie mir zur Antwort, dass sie nur übers Wetter gesprochen hätten.
Aha, wahrscheinlich über ein herannahendes Wettertief, welches zufällig den Namen "Wolfgang" trägt. Nun gut!
Mir war schnell klar, dass von ihr keine Hilfe zu erwarten war. Also, musste ich mir was anderes einfallen lassen. Ich wollte unbedingt Thai lernen! Mein Kumpel Gerd brachte mir wenigstens erst einmal die wichtigsten Worte bei, die man so braucht, wenn man mit Thailändern zusammen ist. War anfangs zwar nicht schlecht, aber ich wollte mehr! Seinerzeit war das Angebot an Sprachschulen aber noch nicht so umfangreich, wie es heute der Fall ist. Deshalb konnte man die Thai sprechenden Farangs in Berlin auch an einer Hand abzählen.
Aber gerade die Berliner können sich derzeit nicht über mangelnde Möglichkeiten beklagen. Qualifizierte Sprachschulen und Lerngruppen stehen heutzutage ausreichend zur Verfügung. Doch damals gab es nur die Volkshochschule-Tempelhof, die Thai als Fremdsprache angeboten hatte. Also, nichts wie hin, dachte ich mir.
Bei Prof. Dr. Baierl, der zusammen mit seiner Thai-Frau die Kurse leitete, belegte ich erst den Grund- und später dann den Aufbaukurs. Das war's dann aber auch schon. Mehr gab es leider nicht.
Zwar konnte ich nun wunderbar auf Thai sagen, wie ich heiße und wo ich herkomme, oder im Restaurant mein Essen auf Thai bestellen und vielleicht noch ein bißchen mehr, aber von "richtig Thai sprechen" kann nicht die Rede sein. Ich aber war sehr ehrgeizig und wollte über alles reden können, eben genauso flüssig, wie wir es auch in unserer Sprache tun. Na egal, wenigstens hatte ich schon mal den Anfang gemacht und damit eine Basis geschaffen. Es war aber noch viel Eigeninitiative angesagt. Ich musste zu Hause pauken was das Zeug hielt! Hörte ich mal ein Wort das ich nicht kannte, notierte ich es mir, und bei nächstbester Gelegenheit fragte ich
eine(n) Thai, der es mir erklären konnte. So ging es Stück für Stück. Es war sehr mühselig und langwierig. Zum Glück lief mir eines schönen Tages zufällig ein Thai namens Somkitt über den Weg, der den in Berlin lebenden Thaimädels Deutsch beibrachte. Folgerichtig müsste er dann also Deutschen auch Thai lehren können, und so fragte ich ihn, ob er schon mal einen Farang unterrichtet hätte. Hatte er zwar bis dahin noch nicht, aber nach einem längeren Gespräch beschlossen wir, ein Pilotprojekt zu starten, wobei ich das Versuchsobjekt wäre. Da er keinerlei Unterlagen oder Bücher in dieser Richtung hatte, war es auch für ihn eine neue Erfahrung. Nun kam mir mein Wissen - welches mir in der Volkshochschule vermittelt wurde - doch noch zu Gute. Wir mussten nämlich nicht mehr bei Null anfangen und so machte ich relativ schnell Fortschritte. Nur mit der Thaischrift tat ich mich etwas schwer, die ich leider bis heute noch nicht richtig beherrsche. Doch ich arbeite daran!
Bereits nach einigen Monaten war ich sehr stolz darauf, dass ich mich schon ganz gut in Thai unterhalten konnte. Inzwischen wusste ich also zu unterscheiden, ob jemand übers Wetter redet oder über mich lästert und konnte dann auch mal eine passende Antwort dazu geben. In wenigen Monaten hatte ich es mit Somkitts Hilfe geschafft. Die Grundlage war gelegt. Ich sprach Thai. Natürlich nicht so fließend und schon gar nicht perfekt, aber immerhin so gut, dass ich mich auch in Thailand außerhalb der Touristenzentren bewegen konnte und mit meinen laienhaften Thai-Kenntnissen überall verstanden wurde. In den Jahren danach mußte ich natürlich reichlich Vokabeln pauken, denn schließlich gibt es so viele davon, dass man diese unmöglich in ein paar Monaten erlernen kann. Da ich aber die Grundregeln der Thaisprache gelernt hatte, ging es von Mal zu Mal immer besser, und im Laufe der Jahre arbeitete ich noch an der Satzstellung und verbesserte meine Aussprache. Meine spätere Frau war mir dabei eine große Hilfe. Gerade die Aussprache hat es besonders in sich. Die falsche Betonung eines einzigen Wortes kann den Sinn total verfälschen und es könnte zu echten Missverständnissen führen oder einen in unangenehme Situationen bringen.
So wie auch bei mir während eines Thailand-Urlaubs geschehen:
Im Restaurant - nachdem das Essen serviert wurde - fragte ich die Kellnerin, ob sie auch
"Nahm-Jimm" (eine süß-saure Soße) hätte. Am Gesichtsausdruck meiner Freundin erkannte ich sofort, dass ich wohl was Falsches gesagt habe. Vor Scham versank sie fast im Erdboden. Die Kellnerin grinste nur verlegen, konnte sich aber denken was ich wollte und brachte mir die gewünschte Soße.
Danach fragte ich meine Freundin, was ich denn nun tatsächlich gesagt hätte. Sie erklärte mir, dass es sich bei
"Nahm-Jimm" (so, wie ich es betont habe) um ein Ausscheidungssekret des weiblichen Geschlechtsorgans handeln würde.
Ups! Peinlich, peinlich!
Oder noch ein anderer Fall:
Da ich meinen Kaffee gerne mit viel Milch trinke, wollte ich die Kellnerin bitten, mir extra viel Kaffeesahne zu bringen.
Nachdem Sie also den Kaffee serviert hatte und ich das kleine Plastik-Döschen Milch sah, fragte ich sie folgendes:
"Khun mie Nomm yai mai?"
Meine thailändischen Freunde - die mit am Tisch saßen - feixten sich einen, was das Zeug hielt. Was hatte ich denn diesmal wieder falsch gemacht? Ich war mir keiner Schuld
bewußt. Ich hatte doch nur nach einer großen Milch gefragt, ... dachte ich. Natürlich wusste jeder, was ich meinte, aber sie erklärten mir, dass ich meinen Wunsch besser folgendermaßen ausgedrückt hätte:
"Kor Nomm-Gaffä ik noi, krap" (Bitte noch etwas mehr Kaffeesahne).
Statt dessen hatte ich aber die Kellnerin gefragt, ob sie eine große Brust (Busen) hätte? Zum Glück wertete sie meine Worte nicht als plumpe Anmache, sondern konnte sich wohl zusammenreimen, was ich wirklich wollte. Farangs verzeiht man eben schon mal kleine Sprechfehler.
Diesmal war es nicht die falsche Betonung, sondern es lag an der Art der Satzzusammenstellung.
Man sollte also schon gewisse Grundregeln kennen und auch die richtige Betonung finden, wenn man nicht will, dass es einem (so wie mir) die Schamröte ins Gesicht treibt.
Bis auf einige peinliche Ausrutscher, waren aber - alles in allem gesehen - die Erfolgserlebnisse gigantisch. Im Laufe der Zeit konnte ich mich mit den Thai über Gott und die Welt unterhalten. Doch die Erfahrungen, die ich machte, waren nicht nur positiv. Je nachdem, wo ich mich in Thailand aufhielt, waren die Reaktionen der Thai sehr unterschiedlich. Während die auf dem Lande lebenden Thai sehr froh waren, sich mit einem Farang unterhalten zu können, ließen mich hingegen auch viele Thai - vorwiegend in Pattaya und Phuket - spüren, wie unwillkommen meine Sprachkenntnisse wären. In der Berliner Thai-Szene war es häufig nicht viel anders.
Erst viel später erkannte ich, warum dies so war.
Als thaisprechender Farang war ich inzwischen ein Eindringling geworden - jemand, der Dinge versteht, die er besser nicht verstehen sollte. Thai bewahren nun mal ihre kleinen Geheimnisse gern für sich, und bei meiner Anwesenheit besteht eben die Gefahr, dass ich eventuell das eine oder andere Geheime mit anhören könnte. Ich habe es mir deshalb inzwischen schon abgewöhnt mich darüber zu wundern, dass - wenn ich irgendwo in der Thai-Szene auftauche - Thai, die mich kennen, plötzlich schweigsam werden. Vereinzelt höre ich dann nur noch leise jemand sagen:
"Rawang! Farang Khon-nie fang ruh rüang mott."
Übersetzt: "Vorsicht! Dieser Farang versteht alles (worüber wir reden)".
Zugegeben, manchmal mache ich mir schon einen Spaß daraus, mich irgendwo in die Nähe mir unbekannter Thailänder hinzusetzen und einfach nur so dumm zu tun, wie die Thai glauben, dass wir Farangs auch alle sind. Sie fühlen sich sicher und reden über alles ganz ungeniert. Dass auch die braunhäutigen Thailänderinnen vor Verlegenheit knallrot im Gesicht werden können, weiss ich inzwischen, seitdem es mal herausgekommen ist, dass ich all das verstanden habe, was da so gesprochen wurde. Ich hatte mich verplappert und meine Tarnung war aufgeflogen!
Aber welch interessante Gespräche von Thai ich schon des öfteren - meist ungewollt aber nicht uninteressiert - mitangehört habe, kann ich hier gar nicht niederschreiben, obwohl es mir in den Fingern kribbelt. Doch die derben Vokabeln - welche manche Damen benutzen - passen eher in ein Pornomagazin als in den
FARANG! Bei diesen Damen handelt es sich nicht etwa ausschließlich um junge Mädels, die mit einem Gossen-Jargon aufgewachsen sind, sondern oftmals um Frauen in einer fortgeschrittenen Altersklasse, bei denen man sich fragt, ob sie das - wovon sie reden - auch wirklich noch praktizieren. Und es nun so für den FARANG zu schreiben, dass es jugendfrei wäre, würde das Ganze derart verfälschen, dass ich es also lieber bleiben lasse.
Okay, okay, ... Ihr lieben Frauen, die ihr euch jetzt vielleicht auf den Rockzipfel getreten fühlt. Ich geb's ja zu! Wir Männer sind ja auch nicht immer ganz zimperlich in unserer Wortwahl, wenn wir unter unseres Gleichen sind und uns unterhalten. Vielleicht lag ich aber bisher einfach nur falsch mit meiner Vermutung, dass sich Frauen untereinander nur über Kochrezepte, Strickmuster und die neueste Mode unterhalten würden.
Jedenfalls haben mir einige solcher Erfahrungen die Augen geöffnet und nun bin ich ganz beruhigt zu wissen, dass das "schwache Geschlecht" eben auch nicht viel anders ist als wir (außer vielleicht anatomisch gesehen).
Doch manchmal habe ich es auch schon bereut, Thai gelernt zu haben.
Ich hatte mich schon zwei Mal dazu hinreißen lassen, ein befreundetes Pärchen mit nach Thailand zu nehmen. Das war dann für mich leider kein Urlaub, sondern ich kam mir eher wie ein "Babysitter" vor. Dadurch - dass ich der Thaisprache mächtig bin - wurde immer von mir verlangt, dass ich mich um alles kümmere. Auf dem Markt mußte ich für sie bei jedem Kleidungsstück, das sie kaufen wollten, um den Preis feilschen, durfte Ausflugstouren organisieren, Essen für sie bestellen, usw.! Aber wenn das Essen ihnen dann nicht geschmeckt hatte, dann war ich Schuld. Zu scharf, zu sauer, zu salzig, zu fettig. Ne,
neeeeee! Das war Stress vom Feinsten. Ich hatte mir nach der ersten negativen Erfahrung zwar vorgenommen es nie wieder zu tun, aber ich ließ mich Jahre später doch noch ein zweites Mal von einem anderen Paar dazu überreden. Es folgte das Gleiche in Grün! Danach hatte ich aber endgültig die Faxen dicke! Ich schwöre ... ich mach's nie wieder!
Aber es gibt auch noch andere Erfahrungen:
Als ich noch kein Thai sprach, war ich den Thai gegenüber - und dem, was sie sagten - wesentlich unvoreingenommener, als ich es heutzutage bin. Ich zweifle viel öfter irgendwelche Dinge an, als ich es früher getan habe. Da ich natürlich so einige kleine Geheimnisse der Thai schon kennen gelernt habe und auch diverse Negativerlebnisse hatte, bin ich eben misstrauischer geworden. Gesundes Misstrauen ist zwar grundsätzlich kein Nachteil, aber wenn es überhand nimmt, raubt es einem die Freude, weil man immer grübelt, was der- oder diejenige nun schon wieder von einem will. Ein ahnungsloser Farang sieht das alles eben differenzierter als ein "Insider".
Außerdem komme ich manchmal wirklich in Gewissenskonflikte, wenn ich Dinge mitbekomme, welche die Frauen meiner Freunde betreffen. So wie die Thai untereinander zusammenhalten und sich alles erzählen, was sie über uns Männer erfahren, sollten wir es eigentlich ebenfalls tun und zusammenhalten. Aber sich freiwillig zwischen die Fronten zu begeben ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Deswegen versuche ich inzwischen manche Dinge einfach zu überhören und schnell wieder zu vergessen. Ist auch nicht lustig einem Freund erzählen zu müssen, dass ich gerade gehört habe, dass seine Frau vor ihren Freundinnen damit prahlt, sich nebenbei einen Hausfreund zu halten. In solchen Situationen wünschte ich manchmal, besser nichts verstanden zu haben.
Vor vielen Jahren beobachtete ich einmal die Frau eines Freundes in der Spielbank, wie sie dabei war, am Roulette-Tisch reichlich Geld zu verzocken. Mir war bekannt, dass mein Freund finanziell nicht gerade große Sprünge machen konnte und mit seinem Geld sparsam haushalten
mußte. Deshalb ließ ich mich dazu hinreißen ihn zu informieren.
Er war mir sehr dankbar für die Information, konnte es aber nicht so recht glauben, da er bisher immer davon ausging, dass seine Frau nichts mit Glücksspiel am Hut hätte. Aber das war nicht mal das Schlimmste. Da seine Frau um höhere Summen spielte als sie monatlich zur Verfügung hatte, stellte er ihr nach und erfuhr, dass sie noch eine Einnahmequelle nebenbei hatte, wovon er bislang auch nichts
wußte. Damit war das Ende der Ehe besiegelt. Und ich hatte den Anstoß dazu gegeben.
Noch bis heute bin ich mir nicht sicher, ob ich lieber den Mund hätte halten sollen.
Deshalb wünschte ich mir eben manchmal nichts zu wissen, dann bräuchte ich auch nicht mit mir zu hadern, welcher Partei ich nun die Stange halte.
Trotz allen negativen Erlebnissen muß ich aber zugeben, dass die Vorteile (Thai zu verstehen und zu sprechen) deutlich überwiegen.
Bis auf die erwähnten Ausnahmen, reagieren die meisten Thai (vor allem die in Thailand) sehr positiv auf uns
Farangs, wenn sie sehen, dass wir uns die Mühe gemacht haben, ihre Sprache zu erlernen. Sie betrachten uns dann nicht so sehr als Fremde, sondern eher als Freunde. Man kann viel mehr von ihnen erfahren oder auch von sich erzählen, wenn man mit ihnen in ihrer Landessprache kommunizieren kann. Man ist auch nicht darauf angewiesen sich in Thailand in den Touristenzentren aufhalten zu müssen. Getrost kann man sich auf den Weg machen das "wahre Thailand" zu erkunden, ohne sich gleich einer Touristengruppe mit Reiseleiter anzuschließen.
Und Geld sparen kann man außerdem, und das nicht gerade wenig!
Es ist ein gewaltiger Unterschied ob man beim Einkauf auf Englisch fragt:
"How much is this?" oder auf Thai:
"Ra-kah taorai krap?"
Der Ausgangspreis wird erheblich billiger angesetzt, wenn man Thai spricht, da der Händler sofort weiß, dass man kein ganz unwissender Farang ist. Feilschen muss man deshalb immer noch, aber eben deutlich weniger. Der Verkäufer weiß genau: Wer Thai spricht kennt in etwa auch die üblichen Preise und lässt sich nicht so leicht besch ... !
Thai sprechen heisst also: Geld sparen!
Die Kosten, die ich damals in meine Thaikurse investiert habe, haben sich im Laufe der Jahre - so gesehen - schon zig-mal amortisiert. Sozusagen, eine echte Investition in die Zukunft!
Abschließend kann ich also nur jedem raten, der privat oder geschäftlich näheren Kontakt zu Thai aufrecht erhält, so schnell wie möglich die Möglichkeit zu nutzen und die Thaisprache zu erlernen.
Wer von den Lesern schon Thai spricht wird mir sicherlich beipflichten, dass man wesentlich seltener für dumm verkauft werden kann. Einige wenige versuchen es zwar immer wieder mal, doch die meisten Thai treten einem sehr viel respektvoller gegenüber. Dass dies auch bei einer ernsthaften Partnerschaft mit einer Thai von Nutzen ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Die Thai, die nicht möchte, dass ihr Partner ihre Sprache lernt, hat etwas zu verbergen und meint es mit der Beziehung auch nicht ganz so ernst. Sie hat viel lieber einen Dummkopf als Partner, den sie beuteln kann, als einen Mann auf den sie stolz sein möchte.
Auch werden die Thailandreisen wesentlich interessanter. Man versteht plötzlich auch die Zusammenhänge von gewissen Dingen, die bisher immer ein Buch mit sieben Siegeln waren. Land und Leute erscheinen in einem ganz anderen Licht als bisher!
Wer aber noch immer die Hoffnung hat, dass er durch seine eigene Frau oder Freundin im Laufe der Zeit schon von alleine Thai lernen wird, unterliegt einem gewaltigen Trugschluss. Nur absolute Sprachtalente schaffen das. Dies wird aber eher die ganz große Ausnahme sein! Ja, das eine oder andere Wort wird wohl schon hängen bleiben um etwas zurecht zu stammeln aber für eine vernünftige Verständigung wird das niemals ausreichen.
Noch immer bleibt mir die Luft weg, wenn ich höre, wie so manche (die seit 10 Jahren oder länger mit Thaifrauen verheiratet sind) krampfhaft versuchen einen vollständigen Satz auf Thai zu sprechen. Das Schlimme daran ist aber, dass genau diese Leute von sich behaupten, so gut Thai zu sprechen, dass sie es nicht nötig hätten, eine Schule zu besuchen. Irrtum! Würden solche Personen nur mal einen Thai-Einführungskurs besuchen, könnten sie ganz schnell selbst erkennen, dass sie sich noch am unteren Ende der Skala befinden! Die Thai sind aber viel zu höflich, als jemanden mit mangelnden Sprachkenntnissen zu kritisieren. Auch wenn sie nicht verstehen, was gemeint ist, nicken sie trotzdem freundlich und wiegen den Farang fälschlicherweise in dem Glauben, verstanden worden zu sein.
Eine Fremdsprache sprechen zu wollen ohne die Grundregeln gelernt zu haben, gleicht einem Haus ohne Fundament. Es wird früher oder später über einem zusammenbrechen!
Bei meinem letzten Besuch in Berlin und des Thai-Parks (Preußen-Park) war ich angenehm überrascht, als ich hörte, wie einige meiner Bekannten in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hatten und schon richtig gut Thai gesprochen haben. Andere wiederum stammeln noch immer den gleichen Schrott, den sie damals schon drauf hatten. Sie haben nichts dazu gelernt.
Aber jeder einzelne muss es selber wollen - oder auch nicht! So schwierig wie es auf den ersten Blick scheint, ist es nun wirklich nicht. Wenn man es wirklich will, dann geht es auch!
Darum, gleich richtig machen und sich keine falsche Sprech- und Ausdrucksweise angewöhnen. Spricht man nämlich erstmal dieses "Pseudo-Thai" ist es sehr schwierig, sich falsche Ausdrucksweisen wieder abzugewöhnen. Besser ist es, sich in die Hände von erfahrenen Lehrern zu begeben und Schritt für Schritt ernsthaft daran zu arbeiten, die Regeln der thailändischen Schrift und Sprache von Grund auf zu erlernen. Hat man diese erstmal verstanden, kann man sich dann später immer noch von seiner Frau (falls sie dazu bereit ist) diverse neue Vokabeln beibringen lassen.
Ein
Text von Wolfgang Payer © 2003
www.farang.de |
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